ÖAMTC fordert: Schluss mit hohen Zulassungsgebühren für Autofahrer!

ÖAMTC fordert: Schluss mit hohen Zulassungsgebühren für Autofahrer!
Österreich - Der ÖAMTC hat eindringlich gefordert, die Zulassungsgebühr für Fahrzeuge abzuschaffen, anstatt sie um fast 50 Prozent zu erhöhen. Matthias Wolf, ein Jurist des ÖAMTC, bezeichnet die gegenwärtige Regelung als veraltet und bemängelt, dass Fahrzeughalter:innen persönlich zur Zulassungsstelle erscheinen müssen. Der Prozess könnte durch die Verfügbarkeit von Daten im Zentralen Melderegister erheblich vereinfacht werden. Dies würde nicht nur den Verwaltungsaufwand reduzieren, sondern auch die finanziellen Hürden für Bürger:innen beim Wechsel des Wohnsitzes abbauen.
Laut Gailtal Journal zeigt die Kritik des ÖAMTC, dass mehr als die Hälfte der über 200 Euro, die beim Zulassungsprozess fällig werden, auf die Behördengebühr entfällt. Gleichzeitig gibt es aus Sicht des ÖAMTC keine adäquate Gegenleistung der Gebietskörperschaften für diese Gebühren. Besonders betroffen sind Personen, die berufsbedingt häufig ihren Wohnort wechseln, wie Saisonarbeitskräfte, da sie bei einem Umzug in einen anderen Bezirk die gesamte Zulassungsgebühr erneut bezahlen müssen.
Digitale Lösungen für die Fahrzeugzulassung
In Anbetracht dieser Herausforderungen begrüßt der ÖAMTC die Einführung des digitalen Zulassungsscheins in Österreich, der eine erleichterte Verkehrskontrolle durch QR-Codes ermöglichen soll. Matthis Wolf betont, dass auch eine Automatisierung der Adressänderung durch den Abgleich mit dem Zentralen Melderegister sinnvoll wäre. Eine solche Reform könnte den bereits bestehenden bürokratischen Aufwand weiter reduzieren und den Autofahrer:innen eine spürbare Erleichterung verschaffen.
Die Idee des ÖAMTC, die Pflicht zum Kennzeichenwechsel bei Wohnsitzänderungen in andere Bezirke abzuschaffen, wird als ein zeitgemäßes Konzept angesehen. Dies könnte durch eine elektronische Mautvignette unterstützt werden, die bei einem Wohnsitzwechsel weiterhin gültig bleibt und somit zusätzliche Kosten und den bürokratischen Aufwand minimiert, wie bei oeamtc.at ausgeführt wird.
Digitalisierung als Schlüssel zur Modernisierung
Die Thematik findet auch in Deutschland Beachtung, wo das Kabinett unter Leitung von Bundesminister Dr. Volker Wissing eine Verordnung zur Digitalisierung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung beschlossen hat. Diese tritt am 1. September 2023 in Kraft und zielt darauf ab, sowohl die Prozesse im Kfz-Zulassungswesen zu beschleunigen als auch die Kosten zu senken. Jährlich gibt es in Deutschland rund 20 Millionen Kfz-Zulassungsvorgänge, die erheblich von der Digitalisierung profitieren könnten, wie BMV berichtet.
Der Verordnung zufolge dürfen Bürger bis zu 10 Tage ohne die üblichen Fahrzeugdokumente im Straßenverkehr teilnehmen, und spezielle Kennzeichen können erstmals online beantragt werden. Diese gesetzlichen Neuerungen zeigen deutlich, dass die digitale Transformation ein wichtiger Schritt ist, um die Zulassungsprozesse für Bürger:innen praktikabler und kostengünstiger zu gestalten.
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