Notruf aus Bogotá: Álvaro Uribe nach Anschlag schwer verletzt!

Álvaro Uribe, kolumbianischer Präsidentschaftskandidat, wurde während eines Wahlkampfauftritts in Bogotá angeschossen.
Álvaro Uribe, kolumbianischer Präsidentschaftskandidat, wurde während eines Wahlkampfauftritts in Bogotá angeschossen. (Symbolbild/DNAT)

Fontibon, Bogotá, Kolumbien - Am 8. Juni 2025 wurde der kolumbianische Präsidentschaftskandidat Álvaro Uribe während eines Wahlkampfauftritts in Bogotá Ziel eines brutalen Angriffs. Der Vorfall ereignete sich in einem öffentlichen Park im Stadtteil Fontibón, wo Uribe mehrmals beschossen wurde. Laut Berichten von Kleine Zeitung wurde Uribe zwei Mal am Kopf und einmal am Knie getroffen.

Der mutmaßliche Schütze, ein 15-jähriger Jugendlicher, wurde bei seiner Festnahme verletzt und befindet sich in medizinischer Behandlung. Die genauen Motive für den Angriff sind noch unklar, und die Polizei hat erklärt, dass im Vorfeld keine konkreten Drohungen gegen Uribe bekannt waren. Tagesschau berichtet, dass neben Uribe auch zwei weitere Personen verletzt wurden, jedoch scheint dessen Zustand besonders schwer zu sein und er wird im Krankenhaus behandelt.

Politische Reaktionen und Unterstützung

Der Vorfall hat in Kolumbien für große Erschütterung gesorgt. Laut der kolumbianischen Regierung, die den Übergriff als Angriff auf die Demokratie und Meinungsfreiheit verurteilte, werden alle verfügbaren Ressourcen von Polizei, Armee und Geheimdienst mobilisiert, um den Vorfall aufzuklären. Verteidigungsminister Pedro Sánchez kündigte an, dass etwa 100 Ermittler an dem Fall arbeiten. Zudem wurde eine Belohnung von über 600.000 Euro für Hinweise zur Aufklärung des Anschlags ausgesetzt.

Trotz der bedrohlichen Situation erhielt Uribe eine Welle der Unterstützung aus der Bevölkerung. In großen Städten zündeten Hunderte Menschen Kerzen für ihn an und beteten für seine Genesung. Uribes Frau dankte den Kolumbianern für ihre Solidarität und rief zu gemeinsamem Gebet auf.

Hintergrund und Bedeutung

Álvaro Uribe ist ein prominenter Kritiker der derzeitigen linksgerichteten Regierung unter Präsident Gustavo Petro sowie der Guerillagruppen und Drogenkartelle, die seit Jahrzehnten die kolumbianische Gesellschaft prägen. Die politische Geschichte Kolumbiens ist stark vom Bürgerkrieg geprägt, der zwischen 1946 und 1964 wütete und dessen Folgen bis heute spürbar sind. Der Konflikt führte zu einer tiefen Spaltung zwischen Liberalen und Konservativen, die bis in die Gegenwart hinein die politische Landschaft beeinflusst. Die aktuelle Situation um Uribe könnte als Fortsetzung dieser historischen Konflikte interpretiert werden, was die Bearbeitung von politischer Gewalt in Kolumbien zu einem zentralen Thema macht, wie Historamericana erläutert.

Insgesamt unterstreicht der Vorfall die anhaltenden Herausforderungen, vor denen Kolumbien steht, sowie die Gefahren, denen politische Akteure in einem von Gewalt geprägten Umfeld ausgesetzt sind. Der Anschlag auf Uribe wirft Fragen über die Sicherheit und den Zustand der politischen Debatte in Kolumbien auf.

Details
Ort Fontibon, Bogotá, Kolumbien
Quellen