Grauwasser-Revolution: So kämpfen wir gegen die Hitzewellen in Städten!

Forschung zur Grauwassernutzung in Dortmund zielt auf nachhaltige Bewässerung urbaner Flächen ab und bekämpft Hitzeinseln.
Forschung zur Grauwassernutzung in Dortmund zielt auf nachhaltige Bewässerung urbaner Flächen ab und bekämpft Hitzeinseln. (Symbolbild/DNAT)

Dortmund-Huckarde, Deutschland - In einer innovativen Initiative zur Bekämpfung der Hitzebelastung in Städten arbeitet ein Forschungsteam unter der Leitung der Bauhaus-Universität Weimar an der nachhaltigen Nutzung von Regen- und Grauwasser. Das Projekt, das mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) realisiert wird, zielt darauf ab, aufbereitetes Grauwasser aus Haushalten zur Bewässerung urbaner Grün- und Freiflächen zu verwenden. Diese Maßnahme wird als notwendige Reaktion auf die steigenden Temperaturen und hitzebedingten Todesfälle in Deutschland gesehen, von denen das Umweltbundesamt für 2023 und 2024 jeweils rund 3.000 meldete OEKONEWS berichtet.

Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und zunehmender Extremhitze wurde 2024 besonders evident, als es global das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. Diese Entwicklungsrichtung wird durch eine Studie der World-Weather Attribution-Initiative untermauert, die für einen Zeitraum von Mai 2024 bis Mai 2025 bei rund vier Milliarden Menschen etwa 30 zusätzliche Hitzetage dokumentierte. Besonders stark betroffen sind städtische Gebiete, die durch Wärmeinseln ein erhöhtes Risiko für hitzebedingte Sterblichkeit aufweisen. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde hat bereits gefordert, mehr städtische Begrünungen zu implementieren, um den Auswirkungen von Hitzeinseln entgegenzuwirken.

Nutzung von Grauwasser als Lösung

Grauwasser, das Abwasser aus Waschbecken, Duschen, Badewannen und Küchen umfasst, bietet eine vielversprechende Alternative zum Trinkwasser zur Deckung des Wasserbedarfs städtischer Infrastrukturen. Laut Angaben des Forschungsteams produziert jeder Mensch im deutschsprachigen Raum täglich zwischen 60 und 80 Litern Grauwasser. In Anbetracht der immer heißer werdenden und niederschlagsärmeren Sommer ist die Integration dieser Wasserressource in die Stadtplanung wesentlich geworden, um die ökologischen Vorteile urbaner Vegetation aufrechtzuerhalten Neue Landschaft berichtet.

Das Forschungsprojekt in Dortmund zeigt, wie Grauwasser aus Haushalten gereinigt und mit Regenwasser gemischt werden kann. Ein Modellquartier namens „Bergmannsgrün“ in Dortmund-Huckarde ist als Beispiel für effiziente Bewässerung von Grünflächen geplant. Hierbei wird ein intelligentes Wassermanagementsystem eingesetzt, das mithilfe von KI kontinuierlich die Bodenfeuchtigkeit misst und die Wasserzufuhr bedarfsgerecht steuert. Diese technologischen Entwicklungen sind entscheidend für die Optimierung der Wassernutzung und die Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Wichtig ist auch die aktive Einbindung der Bewohner zur Steigerung des lokalen Mehrwerts und der gesellschaftlichen Akzeptanz OEKONEWS berichtet weiter.

Infrastrukturen für die Klimaanpassung

Die Herausforderungen, die durch Hitze, Starkregen und Trockenheit in städtischen Gebieten entstehen, erfordern eine vernetzte Planung von Stadtinfrastrukturen. Die Publikation „Blau-grün-graue Infrastrukturen vernetzt planen und umsetzen“ des Forschungsvorhabens netWORKS 4 verdeutlicht diese Notwendigkeit. Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, müssen graue, technische Wasserinfrastrukturen mit blauen (städtische Gewässer) und grünen Infrastrukturen (städtisches Grün) kombiniert werden Difu berichtet.

Durch die richtige Gestaltung von Parks und anderen Grünanlagen können ökologische und klimatische Funktionen auch bei Hitzewellen weiterhin erfüllt werden. Um die Wasserversorgung dieser Infrastrukturen sicherzustellen, ist die Nutzung von Regen- und aufbereitetem Grauwasser eine empfohlene Strategie. Es wird betont, dass zur effektiven Umsetzung der durch den Klimawandel bedingten Anpassungen neue, integrierte Planungsprozesse erforderlich sind, die eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen städtischen Behörden erfordern.

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Ort Dortmund-Huckarde, Deutschland
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