Am vergangenen Freitag, dem 22. November 2024, begegnete der Bezirk Wiener Neustadt einem wichtigen Schritt in der Ausbildung seiner Feuerwehren. In den Räumlichkeiten der Betriebsfeuerwehr Industriepark Schwechat fand das zweite Modul des Kurses "Schutzanzug praktisch" statt, an dem fünf Teilnehmer von den Freiwilligen Feuerwehren Bad Erlach und Wiener Neustadt teilnahmen, sowie eine weibliche Teilnehmerin. Diese Schulung ist Teil der umfangreichen Fortbildungsprogramme des NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrums, in denen die Einsatzkräfte für den Ernstfall vorbereitet werden.
Der Tag begann mit einer theoretischen Einführung, in der die Teilnehmer die grundlegenden Konzepte des Schutzanzugs sowie die nötigen Sicherheitsvorkehrungen besprochen. Dieses Wissen wurde dann nahtlos in die praktische Anwendung überführt. Das Überprüfen der Schutzanzüge und der Ausrüstung stand im Vordergrund, dabei lernten die Feuerwehrleute auch, wie man die verschiedenen Bestandteile wie Scheiben und Reißverschlüsse gemäß den Herstellerangaben für den Einsatz vorbereitet.
Der praktische Teil der Ausbildung
Nach den theoretischen Grundlagen folgte eine herausfordernde Gewöhnungs- und Belastungsübung. Diese dient dazu, den Teilnehmern ein Gefühl für die körperlichen Anforderungen im Einsatz zu geben. Nach einer intensiven Vormittagseinheit konnten alle Beteiligten bei einer gemeinsamen Mittagspause neue Kraft tanken, bevor es weiter ging. Der anschließende Theorieblock behandelte speziell die Schutzanzüge der Stufe 4, die sowohl gasdicht als auch hitzeschützend sind. Zudem wurde die Thematik der Fremdluftversorgung angesprochen, was für eine umfassende Ausbildung unerlässlich ist.
Im letzten Abschnitt der Schulung traten die Teilnehmer auf die Übungsstrecke, wo sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten. Sie wurden mit einem simulierten Schadstoffaustritt konfrontiert und mussten einen verletzten und kontaminierten Arbeiter retten. Der gesamte Prozess wurde mit besonderem Fokus auf Not-Dekontamination und Sicherheit durchgeführt. Die Einsatzkräfte hatten zudem die Aufgabe, zwei Behälter über eine Industrieleiter in Sicherheit zu bringen und eine Leckage abzudichten. Ein wichtiges Element war das korrekte Entkleiden der Schutzanzüge, um eine Kontamination zu vermeiden.
Im Rahmen der Übung wurde auch ein Schadstoff-Schadensprotokoll ausgefüllt, welches die wichtigsten Informationen über den Ablauf zusammenfasst. Nach der Anwendung der Ausrüstung und der Sicherstellung ihrer Einsatzbereitschaft fand eine Feedbackrunde statt. Insgesamt wurden die Teilnehmer von einem erfahrenen Ausbilderteam geleitet, zu dem Bezirkssachbearbeiter Peter Lenauer sowie erfahrene Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr gehören. Moritz Lisson, Florian Kandelsdorfer, Manuel Eckenfellner, Marco Kogelbauer und Christian Grundtner unterstützten die Teilnehmer in ihrer Weiterbildung.
Der Tag endete mit Dankesworten von BSB Lenauer und seinem Team an die engagierten Teilnehmer, die durch diese wichtige Schulung das Kontingent der Schutzstufe 3 Träger im Bezirk Wiener Neustadt um weitere sechs Mitglieder erweiterten. Dies ist ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr und zur Sicherstellung einer schnellen und effektiven Reaktion auf zukünftige Notfälle. Für die Feuerwehrleute ist die kontinuierliche Weiterbildung von entscheidender Bedeutung, um den hohen Anforderungen in der Gefahrenabwehr gerecht zu werden.
Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt