Der Druck steigt für die deutschen Biathleten, insbesondere für David Zobel aus Murnau, der sich in einem entscheidenden Wettkampf um einen Platz im Weltcup-Team kämpft. Mitte November findet in Finnland die Qualifikation statt, wo die besten Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) ermittelt werden. Zobel und seine Teamkollegen haben sich in intensiven Trainingslagern auf diesen Wettkampf vorbereitet, der am 18. und 19. November in Vuokatti ausgetragen wird.
Während der letzten Monate haben sich die Athleten nicht nur im klassischen Biathlontraining, bestehend aus Laufen und Schießen, fit gehalten. Vielmehr stehen auch alternative Sportarten wie Fußball auf dem Programm. Im Umgang mit dem Ball hat Zobel seinen Teamkollegen, den Physiotherapeuten Robin Keiner, zum besten Spieler erklärt. „Da gibt es keinen, der sich abhebt. Sonst wären wir auch keine Biathleten geworden“, sagt Zobel und schmunzelt. Dies zeigt die Teamdynamik, die sich nicht nur auf die sportlichen Fähigkeiten, sondern auch auf die zwischenmenschliche Beziehung konzentriert.
Vorbereitung auf die Qualifikation
Die Qualifikationsrennen in Finnland sind entscheidend. Am Freitag brechen die Athleten nach Skandinavien auf, um sich optimal auf den Wettkampf vorzubereiten. Es stehen zwei Rennen auf dem Plan, die darüber entscheiden werden, wer das deutsche Team beim Weltcup-Auftakt in Kontiolahti vertreten darf. Vier Plätze sind bereits besetzt von Johannes Kühn, Justus Strelow, Philipp Nawrath und Philipp Horn, jedoch bleibt die Konkurrenz um die verbleibenden zwei Plätze hart.
Zusätzlich zu Zobel kämpfen Roman Rees, Simon Kaiser, Danilo Riethmüller und Lucas Fratzscher um einen Platz im Team. Die Spannung ist hoch, denn nur drei der insgesamt fünf Anwärter werden die Qualifikation überstehen müssen, während die anderen erneut im IBU-Cup antreten müssen, um sich erneut einen Platz zu verdienen. Zobel hat sich fest vorgenommen, diesen zusätzlichen Umweg zu vermeiden und zeigt sich zuversichtlich, dass er das schaffen wird.
Selbstvertrauen und Materialbewusstsein
In der Vorbereitung hat Zobel sein Selbstvertrauen erheblich gestärkt. Über den Sommer hat er sich mit zwei wesentlichen Fragen auseinandergesetzt: Wie kann er besser mit den Entscheidungen des DSV umgehen und wie findet er die richtige Strategie im Umgang mit seinem Skimaterial? Mit der Hilfe eines Mentaltrainers gelernt, dass es wichtig ist, Ärger schnell abzubauen, hat er an seiner positiven Mentalität gearbeitet. „Ich lasse es durch gute Leistungen gar nicht mehr zu, dass gegen mich entschieden wird“, erklärt der 28-Jährige mit nachdrücklicher Überzeugung.
Zudem hat er sich intensiv mit der Technik seiner Ausrüstung beschäftigt. Zobel hat nun ein besseres Verständnis für die verschiedenen Ski und deren Schliffe, die für seinen Erfolg entscheidend sein können. „In der Vergangenheit war ich etwas faul in dieser Hinsicht“, gesteht er, „aber jetzt kann ich den Technikern besseres Feedback geben“. Diese neue Perspektive wird ihm sicherlich helfen, wenn er am Ort seines größten Erfolges, wo er 2022 als Dritter im Einzel auf dem Podium stand, erneut zeigen möchte, was in ihm steckt.
Mit diesen Erfahrungen und dem neu gewonnenen Wissen ist Zobel bereit für die Herausforderung in Finnland. Seinen ersten Schritt in Richtung Weltcup-Team hat er bereits gemacht, und nun gilt es, dies auch in den Qualifikationsrennen zu beweisen, sodass er nicht nur sein eigenes Ziel erreicht, sondern auch das Team verstärken kann.
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