Mafia-Prozess in Wien: Entführung, Folter und erpresste Millionen!

Ein Prozess in Wien behandelt die Entführung zweier Kroaten durch mutmaßliche Mafia-Mitglieder zur Erpressung von Geldern.
Ein Prozess in Wien behandelt die Entführung zweier Kroaten durch mutmaßliche Mafia-Mitglieder zur Erpressung von Geldern. (Symbolbild/DNAT)

Mafia-Prozess in Wien: Entführung, Folter und erpresste Millionen!

Wien, Österreich - Vor dem Schwurgericht am Landesgericht Wien wird aktuell ein komplexer Prozess gegen mehrere Personen im Zusammenhang mit schwerer Mafia-Kriminalität geführt. Laut Kleine Zeitung sind die Angeklagten beschuldigt, im März 2020 zwei Kroaten im Alter von 41 und 64 Jahren nach Wien gelockt und in einem Appartement festgehalten zu haben. Die Männer wurden gefesselt, brutal malträtiert und mit dem Tod bedroht, um eine Erpressung von einer Million Euro durchzusetzen.

Die Zustände in der Unterkunft waren alarmierend. Das Appartement war mit Nylon ausgelegt, und Handsägen waren deutlich sichtbar. Der 64-jährige Mann, der vermutlich durch Zigarettenschmuggel lebte, bot schließlich an, 750.000 Euro zu zahlen, was zur Freilassung der beiden Männer führte. Die Ermittlungen wurden länderübergreifend durchgeführt und beinhalteten Zusammenarbeit zwischen dem Bundeskriminalamt sowie serbischen und kroatischen Polizeibehörden.

Technologie und Ermittlungen

Ein entscheidender Aspekt des Verfahrens ist die belastende Kommunikation der Angeklagten, die über Krypto-Handys stattfand. Diese Geräte wurden im Rahmen von Ermittlungen gegen den Kavač-Clan sichergestellt. Chats, die über einen Server in Frankreich liefen, konnten durch internationale Kooperationen zwischen Polizeibehörden in Belgien, den Niederlanden und Frankreich entschlüsselt werden. Unterstützt wurden diese Ermittlungen auch vom FBI, was zur Aufdeckung der strafbaren Handlungen beitrug.

Bei der Anklage wird beschrieben, dass die Opfer „komplett gebunden wie Mumien“ waren und „ein Messer unterm Hals“ hatten. Berichte über Folter, Schläge und Bedrohungen untermauern die Schwere der Vorwürfe. Die angeklagten Männer machten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und äußerten sich nicht zu den Anklagen.

Mafia-Potenzial in Wien

Das Geschehen ist Teil eines größeren Phänomens der organisierten Kriminalität in Europa. Laut Kurier ist ein weiterer komplexer Fall am Landesgericht Wien anhängig, der sich mit einem mutmaßlichen Mordauftrag des Škaljari-Clans gegen ein Mitglied des Kavač-Clans beschäftigt. Dieser Mord sollte im Spätwinter 2020 in Wien-Ottakring stattfinden. Ein 29-jähriger Montenegriner ist angeklagt, in die Mordpläne involviert gewesen zu sein.

Dieser Angeklagte reiste aus Montenegro an, um den Mord auszuführen, und hat aktuell ein Verfahren wegen schwerer Bandenkriminalität am Laufen. Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Verfahrens ist, dass zwei Auftraggeber des Mordkomplotts 2020 in der Türkei und Montenegro entführt und erschossen wurden. Der operative Leiter des Komplotts wurde 2024 in Montenegro festgenommen, allerdings steht eine Auslieferung an die österreichische Justiz noch aus.

Kriminalität im internationalen Kontext

Die Vorfälle in Wien sind Teil eines bedeutenden Trends in der Kriminalität, der laut laenderdaten.info zunehmend globalisiert ist. Kriminalität variiert stark zwischen den Ländern; während in Somalia mafia-ähnliche Vereinigungen herrschen, ist in Mexiko der Drogenhandel ein zentraler Faktor für kriminelle Aktivitäten. Die Rezession nach der Corona-Pandemie hat soziale Spannungen verstärkt und zu einer Zunahme von Verbrechen geführt. In vielen ärmeren Regionen führt finanzielle Not häufig zu Betrügereien und Diebstahl, während in Ländern mit schwachen Rechtssystemen Gelegenheiten für Kriminalität gedeihen.

In diesem Kontext wird deutlich, dass die Mafia und organisierte Kriminalität weiterhin eine ernste Bedrohung darstellen, nicht nur in Wien, sondern auch weltweit, wo die Komplexität und Vernetzung der Verbrechensmethoden ständig zunimmt.

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OrtWien, Österreich
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