Kulturikone Topsy Küppers mit 93 Jahren verstorben – Wien trauert!

Kulturikone Topsy Küppers mit 93 Jahren verstorben – Wien trauert!
Wien, Österreich - Am 14. Juni 2025 ist die legendäre Kleinkunst-Doyenne Topsy Küppers im Alter von 93 Jahren verstorben. Ihre Tochter, die Schauspielerin Sandra Kreisler, bestätigte den Tod. Küppers, die am 17. August 1931 in Aachen, Deutschland, geboren wurde, hinterlässt ein bedeutendes Erbe in der österreichischen Kulturszene.
Die talentierte Künstlerin absolvierte eine umfassende Ausbildung in Schauspiel, Tanz und Gesang in Deutschland und trat in den 50er- und 60er-Jahren in klassischen deutschen Schnulzenfilmen auf, darunter „Uns gefällt die Welt“ und „Die wilde Auguste“. 1962 zog sie mit ihrer damaligen Ehemann, der Kabarettlegende Georg Kreisler, nach Österreich, wo Wien für sie zur neuen künstlerischen Heimat wurde. Sie bezeichnete die Stadt als „die bedeutendste Kunststadt der Welt“.
Künstlerisches Wirken in Wien
In Wien gründete Küppers 1976 die Freie Bühne Wieden und leitete diese 25 Jahre lang. Unter ihrer Führung entwickelte sich die Bühne zu einem wichtigen Ort für Kleinkunst, der auch bekannten Schauspielgrößen wie Erika Pluhar, Christiane Hörbiger und Gerhard Tötschinger eine Plattform bot. Küppers’ Produktionen, darunter „Heute Abend Lola Blau“, erlebten über 1.000 Vorstellungen und schrieben Kleinstkunstgeschichte.
Mit ihrem außergewöhnlichen Talent verband sie in ihren Programmen Witz mit ernsthaften Themen, wie Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Faschismus. Programme wie „Pardon? Wenn ich abweiche…“, „Gehackte Zores“ und „Oldies sind Goldies“ zeugen von ihrem kreativen Schaffen und ihrem Engagement für gesellschaftliche Anliegen.
Vermächtnis und Auszeichnungen
Küppers war nicht nur auf der Bühne aktiv, sondern hinterließ auch zahlreiche schriftliche Werke, darunter CDs und Bücher wie „Alle Träume führen nach Wien. Ein Tatsachenroman“ und „Lauter liebe Leute. Ein dicker Brief an mein Publikum“. Ihrer künstlerischen Leistung wurden zahlreiche Auszeichnungen zuteil, darunter der Kulturpreis der Stadt Wien, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst sowie der Berufstitel Professor.
Nach ihrer Scheidung von Georg Kreisler gab es zudem einen komplizierten Urheberrechtsstreit über ihre Werke, der die public relations ihrer Karriere beeinflusste. Die Übergabe der Theaterleitung an ihre Nachfolgerin gestaltete sich schwierig; letztlich übernahm Gerald Szyszkowitz die Leitung der Freien Bühne Wieden.
Topsy Küppers war eine Pionierin der österreichischen Kleinkunst und setzte mit ihrem Schaffen und ihrem Engagement für Frauenrechte Maßstäbe. Seit den Anfängen des Kabaretts leisteten Frauen wie Küppers wertvolle Beiträge in verschiedenen Funktionen und prägten die Szene entscheidend, wie das Kabarettarchiv festhält. Ihr Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke, nicht nur in der österreichischen Kulturlandschaft, sondern auch in den Herzen vieler ihrer Bewunderer.
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Ort | Wien, Österreich |
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