Krisengespräche zwischen USA und China: Kommt der Handelsfriede zurück?

London, Vereinigtes Königreich - Am 7. Juni 2025 bestätigte China die anstehenden Handelsgespräche mit den USA, die am Montag in London stattfinden werden. Diese Gespräche sind der erste Besuch im Rahmen des chinesisch-amerikanischen Konsultationsmechanismus für Wirtschaft und Handel und sollen die Feinheiten einer im Mai abgeschlossenen Handelsvereinbarung klären. US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping hatten bereits am Donnerstag ein Telefonat geführt, um den Dialog zu intensivieren.
Auf Seiten der USA werden Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer an den Gesprächen teilnehmen. Trump äußerte, dass China im Rahmen der Verhandlungen die Lieferungen von Seltenen Erden und Magneten in die USA wieder aufnehmen werde und bezeichnete die Verhandlungen als weit fortgeschritten. Dennoch hat seine Zollpolitik in der Vergangenheit zu erheblichen Unsicherheiten im Welthandel geführt.
Aktuelle Konfliktherde
Der Handelsstreit zwischen den beiden Nationen, der bereits seit Anfang 2018 andauert, wird durch verschiedene Streitpunkte gekennzeichnet. Dazu zählen unter anderem die US-Beschränkungen für den Verkauf von Technologieprodukten an China sowie Chinas Exportkontrollen auf Seltene Erden. Diese Exportkontrollen rechtfertigt Chinas Handelsministerium mit sowohl zivilen als auch militärischen Zwecken und kündigte an, dass Ausfuhrlizenzen erteilt werden. Diese Maßnahmen stehen im Kontext einer Vielzahl von Vorwürfen und Gegenansprüchen, die beide Seiten in den letzten Wochen erhoben haben.
Vor wenigen Tagen wies die chinesische Regierung Vorwürfe aus Washington zurück, sie hätte gegen die Zollvereinbarungen verstoßen. Chinas Handelsministerium bezeichnete diese Anschuldigungen als „falsche Anschuldigungen“ und warf den USA vor, diskriminierende Maßnahmen zu verhängen. Konkrete US-Maßnahmen beinhalten Einschränkungen beim Verkauf von KI-Chips und Chip-Design-Software nach China sowie Annullierungen von Visa für chinesische Studierende.
Ökonomische Auswirkungen und Prognosen
Die bisherigen Handelsmaßnahmen und Zölle haben signifikante Auswirkungen auf die Wirtschaft beider Länder, aber auch auf den globalen Handel. Berichte zeigen, dass die US-Exporte nach China im Jahr 2018 um 34 % gesunken sind, was das Handelsbilanzdefizit der USA auf 621 Milliarden Dollar ansteigen ließ. Trumps Entscheidung, im April 2025 die Zölle auf US-Importe aus China von 20 % auf 34 % zu erhöhen, sorgte zudem für besorgniserregende Prognosen von US-Ökonomen, die negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft befürchten.
Um die aktuellen Spannungen abzubauen, haben die USA und China Mitte Mai eine Einigung getroffen, einige Zölle für zunächst 90 Tage auszusetzen. Chinesische Produkte, die zuvor mit Zöllen von bis zu 145 % belastet waren, sollten nun auf 30 % gesenkt werden, während die US-Produkte von 125 % auf 10 % verringert wurden. Trotz dieser Fortschritte bleibt der Handelskonflikt weiterhin angespannt, und die bilateralen Gespräche in London könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Beziehung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt entwickeln wird.
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Ort | London, Vereinigtes Königreich |
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