Klimagipfel in Brasilien: Indigene fordern Recht auf Mitsprache!

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COP30 in Brasilien: Kein verbindlicher Ausstiegsplan für fossile Brennstoffe. Indigene fordern Mitsprache und Landrechte.

COP30 in Brasilien: Kein verbindlicher Ausstiegsplan für fossile Brennstoffe. Indigene fordern Mitsprache und Landrechte.
COP30 in Brasilien: Kein verbindlicher Ausstiegsplan für fossile Brennstoffe. Indigene fordern Mitsprache und Landrechte.

Klimagipfel in Brasilien: Indigene fordern Recht auf Mitsprache!

Die UN-Klimakonferenz COP30 in Belém, Brasilien, hat am Ende einen enttäuschenden Ausgang genommen. Trotz eines mehr als 19-stündigen Verhandlungsprogramms gab es keinen verbindlichen Ausstiegsplan für fossile Brennstoffe. COP-Präsident Andre Correa do Lago kündigte an, dass die Hauptenergieträger Öl, Kohle und Gas nicht im Abschlussdokument erwähnt werden. Lediglich eine freiwillige Initiative zur Beschleunigung der Klimaschutz-Anstrengungen wurde von rund 200 Ländern beschlossen.

Das Abschlussdokument erwähnt fossile Brennstoffe nur im Zusammenhang mit „Treibhausgasen“. Die verpflichtenden Zusagen reicher Staaten, die Klimahilfen für ärmere Länder zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise bis 2035 zu verdreifachen, blieben vage. Finanzexperte Jan Kowalzig von Oxfam kritisierte das Fehlen eines Basisjahres und konkreter Beträge für diese Initiative.

Proteste und Forderungen der Indigenen

Unterdessen kam es zu tumultartigen Szenen, als indigene Aktivisten am Dienstagabend das Gelände der Klimakonferenz stürmten. Diese Aktion, bei der es zu einem Gerangel mit Sicherheitskräften kam und mehrere Personen leicht verletzt wurden, unterstrich den Druck auf die Konferenzteilnehmer, ihren Forderungen Gehör zu schenken. Die Demonstranten riefen Slogans wie „Besteuert die Multimillionäre!“ und betonten, dass die Verantwortung für die Erderwärmung bei den Reichen liege. Die brasilianische Bundespolizei hat nach dem Vorfall Ermittlungen eingeleitet, jedoch liegen bisher keine Berichte über Festnahmen vor.

Die Konferenz fand in einem von tropischen Regenfällen und knappen Hotelkapazitäten geplagten Belém statt. Viele indigene Gruppen waren stark vertreten und forderten mehr Mitsprache und Schutz ihrer Landrechte. Sie argumentieren, dass sie einen Großteil der globalen Artenvielfalt bewahren und sollten daher aktiv in die Klimaverhandlungen eingebunden werden.

Die Rolle der Indigenen in der Klimapolitik

Die Hauptforderungen der indigenen Völker konzentrierten sich auf ein größeres Mitspracherecht bei der Verwaltung ihrer Gebiete und den Schutz vor invasiven Öl-, Gas- und Bergbauprojekten. Zudem forderten sie die Anerkennung von Landrechten für die 1,4 Milliarden Hektar, die noch nicht geklärt sind. Auch die Einbeziehung ihres traditionellen Wissens in die Klimapolitik wurde gefordert. Christine Halvorson von der Rainforest Foundation US hebt hervor, dass die Stimmen der Betroffenen in wichtigen Projekten gehört werden müssen.

Die COP30 war eine der ersten Konferenzen, in der indigene Völker präsenter waren als zuvor, was jedoch die Unsicherheit über die Umsetzung ihrer Forderungen nicht mindert. Die Diskussionen um Emissionszertifikate für Abholzung stehen weiterhin in der Kritik und unterstreichen die Komplexität der aktuellen Klimapolitik.

Die Klimakonferenz hat einmal mehr gezeigt, wie schwierig es ist, konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel zu implementieren, während gleichzeitig der Druck von verschiedenen Interessengruppen, speziell indigene Völker, wächst. Die letzten zehn Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen, und Wissenschaftler halten vor, dass das 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaschutzabkommens möglicherweise bereits in den frühen 2030er Jahren überschritten wird. Ein Fakt, der die Dringlichkeit der Klimaschutzanstrengungen unterstreicht.