Kirchenbeschädigung in Wien: Christen fordern besseren Schutz!

Nach Angriffen auf Kirchen in Wien fordert Caroline Hungerländer einen stärkeren Schutz christlicher Gotteshäuser vor Extremismus.
Nach Angriffen auf Kirchen in Wien fordert Caroline Hungerländer einen stärkeren Schutz christlicher Gotteshäuser vor Extremismus. (Symbolbild/DNAT)

Kirchenbeschädigung in Wien: Christen fordern besseren Schutz!

Favoriten, Österreich - In den letzten Tagen kam es zu bedenklichen Vorfällen an mehreren Kirchen in Wien, darunter der Karlskirche und der Antonskirche in Favoriten. Diese Gotteshäuser wurden beschädigt, und christliche Symbole wurden gezielt zerstört. Gemeinderätin Caroline Hungerländer äußerte ihre Besorgnis über die radikalisierten Ideologien, die solche Angriffe unterstützen. Die Vorfälle, wie provokante Parolen an der Karlskirche und zerstörte Kreuze, sind nach Hungerländers Angaben keine Einzelfälle mehr. Insbesondere geflüchtete Christen, die in Österreich ihren Glauben praktizieren möchten, stehen unter einem zunehmenden Druck.

Hungerländer kritisierte außerdem die Stadtregierung, da der Schutz christlicher Gotteshäuser im Regierungsprogramm nicht erwähnt wird. Sie fordert ein klares Bekenntnis zur Verteidigung dieser Stätten und eine umfassende Aufklärung der Vorfälle. Ein zentraler Punkt ihrer Argumentation ist der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Notwendigkeit, Respekt vor dem Glauben anderer zu fördern. Sie hofft, dass Videoaufnahmen von der Karlskirche zur Identifizierung der Täter führen werden.

Die Rolle der Kirchen im Kampf gegen Extremismus

Die jüngsten Angriffe auf Kirchen werfen auch einen Blick auf die Rolle der Kirchen im Kontext von Extremismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Kirchen als Institutionen angesehen, die nicht vom Nationalsozialismus korrumpiert waren. Deutschlandfunk Kultur berichtet jedoch, dass diese Sichtweise geschönt ist. Kirchenleitungen treten gegen neue Formen von Ausgrenzung und Rassismus ein, doch der Alltag in den Gemeinden zeigt oft eine andere Realität.

Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland, kritisierte die Alternative für Deutschland (AfD) für ihre unzureichende Distanzierung von Gewalt. Gleichzeitig warnt Friedemann Bringt, Sozialarbeiter und Projektleiter der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus, vor der Diskrepanz zwischen den Aussagen offizieller Kirchenvertreter und den tatsächlichen Verhalten ihrer Mitglieder. Die Bundesarbeitsgemeinschaft bietet Workshops an, um Kirchengemeinden im Umgang mit rechtsextremer Gewalt zu unterstützen.

Extremismus und seine Facetten

Der Begriff „Extremismus“ umfasst verschiedene Bewegungen, die das Ziel verfolgen, die Grundwerte der freien Demokratie zu beseitigen. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz ist Extremismus ein übergeordneter Begriff für Themen, die sich in Struktur und Intensität unterscheiden. Während politisch motivierter und religiös motivierter Extremismus unterschiedliche Schwerpunkte setzen, haben beide eine ablehnende Haltung gegenüber den Institutionen der konstitutionellen Demokratie gemeinsam.

Religiös motivierter Extremismus, wie vor allem der islamistische Extremismus, ist gekennzeichnet durch eine Ideologie, die gewaltsame Mittel einsetzt und keine andere Auffassung duldet. Diese strömungsübergreifenden Systeme zeigen zudem, dass die Radikalisierung oft durch Schlüsselereignisse eingeleitet wird, gefolgt von einer stärkeren Anbindung an entsprechende Szenen. Die Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass es keine einheitliche Definition von Rechtsextremismus gibt, der wiederum durch Ungleichwertigkeitsvorstellungen und Fremdenfeindlichkeit geprägt ist. bpb beschreibt, dass rechte und religiöse Extreme oft in ihrer politischen Motivierung nicht zu trennen sind, was die Diskussion um den Umgang mit Extremismus noch komplizierter macht.

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OrtFavoriten, Österreich
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