In Villach beobachtet man einen besorgniserregenden Anstieg der Anzahl ausgesetzter Katzen. Diese Entwicklung stellt das Tierheim Villach vor erhebliche Herausforderungen. Der Hauptgrund für diesen Trend sind die steigenden Lebenshaltungskosten, die viele Tierbesitzer dazu zwingen, ihre geliebten Haustiere abzugeben. Ein Gespräch mit einem Vertreter des Tierheims verdeutlicht die Problematik und die damit verbundenen finanziellen Belastungen.
„Die Kosten für Tierärzte und Futter steigen unaufhörlich“, erklärt eine Mitarbeiterin des Tierheims. Diese Preiserhöhungen treffen nicht nur die Haushalte der Tierbesitzer, sondern fordern auch das Tierheim, das auf Spenden angewiesen ist, zusätzlich heraus. Diese finanzielle Unterstützung hat in letzter Zeit deutlich abgenommen. „Wir spüren, dass die Menschen in unserer Stadt finanziell angespannt sind, und das wirkt sich auf unsere Arbeit aus“, so die Mitarbeiterin weiter.
Kapazitätsgrenzen im Tierheim
Das Tierheim für Katzen in Villach hat zwar grundsätzlich ausreichend Platz, kommt jedoch insbesondere im Sommer unter Druck. Diese Zeit ist kritischer, weil viele Katzen unkontrolliert vermehrt werden, da die Besitzer oft versäumen, ihre Tiere zu kastrieren. Dadurch landen folglich immer mehr Katzen im Tierheim. „Die Situation wird im Sommer überaus herausfordernd“, gibt das Tierheim zu bedenken.
Wenn Katzen im Tierheim abgegeben oder gefunden werden, bleiben sie dort zunächst für einen Monat. Während dieser Zeit wird versucht, mögliche Besitzer zu ermitteln. „Wenn sich niemand meldet, setzen wir alles daran, die Tiere zeitnah in liebevolle neue Zuhause zu vermitteln“, erläutert die Mitarbeiterin weiter. Ziel ist es, den Tieren so schnell wie möglich ein sicheres und fürsorgliches Umfeld zu bieten.
Unterstützung für bedürftige Tierbesitzer
Um das Problem der ausgesetzten Tiere zu verringern, richtet das Tierheim einen eindringlichen Aufruf an alle Tierhalter: „Es gibt immer Lösungen, egal wie herausfordernd die persönliche Situation ist.“ Haustierbesitzer, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken, sollen sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine wertvolle Anlaufstelle ist die „Tiertafel Kärnten“. Diese Initiative hilft bedürftigen Tierhaltern, indem sie kostenlos Futter und Tierbedarf zur Verfügung stellt.
Die Tiertafel Kärnten, die seit Dezember 2022 aktiv ist, unterstützt bereits über 120 Haushalte und mehr als 280 Tiere, indem sie für die Versorgung von Bestands-Tieren sorgt. Neuanschaffungen werden nicht gefördert, um sicherzustellen, dass die verfügbaren Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden. Diese Initiative zielt darauf ab, die Abgabe von Haustieren im Tierheim zu verhindern und deren Wohl zu fördern.
Die Situation in Villach zeigt deutlich, dass die Verantwortung für Haustiere eine gesellschaftliche Herausforderung darstellt, die nicht nur einzelne Haushalte betrifft, sondern das gesamte lokale Umfeld in Mitleidenschaft zieht.