Italien im Abstimmungsfieber: Einbürgerung und Arbeitsrecht auf der Kippe!

Vienna, Österreich - Am Pfingstmontag, dem 9. Juni 2025, sind in Italien die Wahllokale für ein bedeutendes Referendum zur Änderung der Einbürgerungsbestimmungen und zu neuen Arbeitsrechtsregeln geöffnet. Dies ist der zweite Tag der Volksabstimmung, die bereits am Sonntag begonnen hatte. Laut vienna.at hatten bis Sonntagabend nur 22% der 47 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben. Der hohe Rückgang der Wahlbeteiligung deutet darauf hin, dass es am erforderlichen Quorum von 50% scheitern könnte.
Die offiziellen Wahllokale sind am Montag bis 15:00 Uhr geöffnet. Anschließend beginnt die Stimmenauszählung, und ein Ergebnis wird für den Montagnachmittag erwartet. Die Strenge der italienischen Staatsbürgerschaftsanforderungen, die zu den strengsten in Europa zählen, bildet den Kern des Referendums. Befürworter der Reform fordern eine Reduzierung der Aufenthaltsdauer zur Beantragung der Staatsbürgerschaft von zehn auf fünf Jahre.
Hintergrund und Unterstützung
Die Abstimmung wurde maßgeblich von linken Gewerkschaften und der linken Opposition angestoßen. Diese Initiativen stehen im Kontext einer wachsenden Diskussion über die Rechte von Ausländern in Italien. Momentan leben rund fünf Millionen Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung in Italien, was 8,7% der Gesamtbevölkerung von etwa 59 Millionen ausmacht, wie vom Nationalen Statistikamt ISTAT berichtet. Die sinkende Bevölkerungszahl in Italien ist ebenfalls ein zentrales Thema, da die niedrige Geburtenrate zunehmend besorgniserregend ist.
Zusätzlich zu den Fragen zur Staatsbürgerschaft umfasst das Referendum vier Abstimmungen zu Arbeitsrechtsfragen, etwa zur Verbesserung des Kündigungsschutzes und höherer Abfertigungen. Diese Vorschläge zielen darauf ab, die von der Mitte-Links-Regierung unter Matteo Renzi im Jahr 2016 eingeführte Arbeitsmarktreform, den sogenannten „Jobs Act“, teilweise zurückzunehmen. Die Regierungsparteien unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni boykottieren jedoch das Referendum und rufen zur Stimmenenthaltung auf.
Wahlrecht in Deutschland im Vergleich
Für weiterführende Informationen zur internationalen Migration und Staatsbürgerschaft können Interessierte die Datenbank von Eurostat konsultieren, die umfassende Statistiken zu diesem Thema bereitstellt.
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Ort | Vienna, Österreich |
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