G7-Gipfel in Kanada: Merz und Trump im Schatten globaler Krisen!

G7-Gipfel in Kanada: Merz und Trump im Schatten globaler Krisen!

Kananaskis, Kanada - Der G7-Gipfel in Kananaskis, Kanada, hat am 16. Juni 2025 begonnen. Dieses Treffen markiert den ersten Gipfel in der zweiten Amtszeit des US-Präsidenten Donald Trump. Zusammen mit ihm nehmen der deutsche Kanzler Friedrich Merz sowie die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada teil. Die Themen des Gipfels sind vielschichtig und reichen vom Krieg zwischen Israel und Iran über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bis hin zu Fragen des Welthandels. Kanadas Premierminister Mark Carney betonte die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit für Sicherheit und Wohlstand und warnte vor Bedrohungen durch feindliche Staaten und Terroristen. Er unterstrich die Bedeutung von Resilienz in Krisenzeiten, um Wohlstand und Sicherheit zu gewährleisten.

Während des Gipfels äußerte der britische Premierminister Keir Starmer, dass eine Einigkeit über die Deeskalation im Konflikt zwischen Israel und Iran besteht. Trump zeigte sich hoffnungsvoll bezüglich einer Feuerpause, lehnte jedoch eine gemeinsame G7-Resolution ab. Merz, der an seinem ersten G7-Treffen teilnimmt, dämpfte ferner die Erwartungen an Lösungen im Zollstreit mit den USA. Zudem kritisierte Trump den Ausschluss Russlands aus der G8 als „großen Fehler“ und merkte an, dass der Krieg nicht stattgefunden hätte, wenn Russland in der G8 verblieben wäre. Neben diesen spannenden politischen Diskussionen wird auch über die mögliche Aufnahme Chinas in die G7 nachgedacht.

Dringliche Themen der G7

Die Agenda des Gipfels umfasst brisante internationale Konflikte sowie wirtschaftliche Herausforderungen. US- und europäische Führer haben Israel Solidarität zugesichert, jedoch keine aktive militärische Unterstützung geliefert. Ein weiteres Thema ist die mögliche Vergeltung des Iran, das die Besorgnis über Angriffe auf US-Stützpunkte schürt. Trump wird voraussichtlich Entscheidungen zur US-Strategie im Iran-Konflikt unabhängig von seinen G7-Partnern treffen.

Die Europäer versuchen, Trump zu überzeugen, den Druck auf Russland zu erhöhen, um Verhandlungen über den Ukraine-Konflikt voranzubringen. Dazu gehört ein Vorschlag zur Senkung des Preisdeckels für russisches Öl von 60 auf 45 US-Dollar pro Barrel. Nebensächlichkeiten wie die Diskussion über drohende US-Zölle auf EU-Exporte und mögliche Reaktionen der Europäischen Union stehen ebenfalls auf der Tagesordnung.

Langzeitperspektiven

Die G7, gegründet 1975 und ursprünglich ein Gipfel der größten Industrienationen, hat sich im Zeitalter gewandelter globaler Machtverhältnisse neu formiert. Durch den Krieg in der Ukraine sind nicht nur steigende Agrarpreise und Ernährungssicherheit zentrale Themen geworden, auch die Gestaltung nachhaltiger Lieferketten und der Klimaschutz erhalten immer mehr Gewicht. Ein Agrarsondergipfel im März 2022 hatte bereits die Herausforderungen der globalen Ernährungssituation thematisiert.

Die G7 gibt sich ambitioniert, vor allem in Bezug auf agrarische Nachhaltigkeit. Es wurde ein Mechanismus vorgeschlagen, um sicherzustellen, dass Agrarpflanzen in Zeiten hoher Preise für Nahrungsmittelversorgung und nicht für Energiegewinnung verwendet werden. Die Strategie soll auch damit helfen, Risiken von Transportengpässen aufgrund von Naturereignissen oder anderen Krisen zu mildern.

Der G7-Gipfel in Kanada symbolisiert nicht nur die aktuellen geopolitischen Spannungen, sondern auch die langfristigen Herausforderungen, denen sich die großen Industrienationen gegenübersehen. Entscheidend wird sein, wie diese Herausforderungen gemeinsam angegangen werden können.

Für weitere Informationen besuchen Sie die Berichterstattung von Vienna.at, Tagesschau und SWP Berlin.