Frederick Forsyth: Meister des Thrillers und Schöpfer des Schakals gestorben

Buckinghamshire, England - Der britische Autor Frederick Forsyth, bekannt für seine spannenden Thriller, ist am 9. Juni 2025 im Alter von 86 Jahren verstorben. Forsyth, der am 25. August 1938 in Ashford, England, geboren wurde, erfreute sich während seiner Karriere großer Erfolge. Sein erster Roman, „Der Schakal“, wurde 1971 veröffentlicht und gilt als ein Meisterwerk des Genres. Die Handlung dreht sich um ein Attentat auf den französischen Präsidenten Charles de Gaulle, bei dem ein Profikiller, der von der Organisation armée secrète (OAS) engagiert wird, plant, de Gaulle zu töten. Laut der Kleinen Zeitung verarbeitete Forsyth seine Erlebnisse als Journalist, vor allem als Korrespondent in Krisengebieten, in seinen Büchern und hat damit die Welt der Thriller entscheidend geprägt.
Die Story des Romans basiert auf einem realen, gescheiterten Attentat auf de Gaulle. Der Schakal, angeheuert von der OAS, verlangt ein Honorar von 500.000 Dollar und plant, den Präsidenten am 25. August, dem Feiertag zur Befreiung von Paris, von einer Mansarde aus zu erschießen. Der Kampf zwischen dem Killer und dem französischen Geheimdienstkommissar Lebel bildet das Herzstück der spannungsgeladenen Erzählung, die Forsyth innerhalb von nur 35 Tagen schrieb, wie er in seiner Autobiografie „Outsider“ beschreibt.
Erfolg und Einfluss
„Der Schakal“ wurde schnell zum Bestseller und blieb 23 Wochen lang auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste im Jahr 1972. Bis 1994 erreichte das Buch 20 Auflagen und insgesamt 315.000 verkaufte Exemplare. Mehrere Verfilmungen, darunter eine erste Adaption unter der Regie von Fred Zinnemann in den 1970er Jahren sowie ein Hollywood-Remake mit Bruce Willis in den 1990er Jahren, trugen zur Popularität des Titels bei. Forsyths Werke wurden in über 30 Sprachen übersetzt und verkauften sich mehr als 70 Millionen Mal weltweit, was seinen Status als einer der bedeutendsten Thriller-Autoren unterstreicht.
Neben „Der Schakal“ verfasste Forsyth weitere Bestseller, darunter „Die Hunde des Krieges“, „Der Rächer“ und „Die Todesliste“, die alle von seiner einzigartigen Fähigkeit zeugen, komplexe Geschichten mit realistischer Detailtreue zu verweben. Forsyth war auch als Journalist aktiv und berichtete unter anderem über den nigerianischen Bürgerkrieg, ein Thema, das ihn dazu inspirierte, sein erstes Buch „The Biafra Story“ zu schreiben. Diese journalistische Erfahrung spiegelt sich in der dichten und spannenden Prosa seiner Romane wider, die oft auf wahren Begebenheiten basieren.
Persönliches und Vermächtnis
Forsyth wuchs in einer turbulenten Zeit auf und hatte während des Zweiten Weltkriegs den Traum, Kampfpilot zu werden. Er diente in der Royal Air Force, bevor er seine Karriere als Journalist begann. Interessanterweise war er während seiner Zeit in Biafra ein Informant für den britischen Geheimdienst MI6, was seiner schriftstellerischen Arbeit zusätzliche Dimensionen verleiht. In seinen 2015 veröffentlichten Memoiren berichtete er von seinen Erlebnissen und der Komplexität seiner Beziehung zur Geheimdienstwelt.
Er war zweimal verheiratet und lebte die letzten Jahre seines Lebens in Buckinghamshire. Forsyth hinterlässt ein reiches literarisches Erbe, das nicht nur durch seine Bücher, sondern auch durch die unzahligen Leser und Filmfans, die durch seine Worte inspiriert wurden, weiterleben wird. Frederick Forsyth wird nicht nur für seine meisterhaften Thriller erinnert, sondern auch für seinen unermüdlichen Geist und seine Faszination für das Geschichtenerzählen.
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Ort | Buckinghamshire, England |
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