Frauenhäuser in Wien: Stadt setzt neue Akzente für Unterstützung

Frauenhäuser in Wien: Stadt setzt neue Akzente für Unterstützung
Wien, Österreich - Am 24. Juni 2025 fand im Wiener Gemeinderat die Beratung der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen sowie der Jahresabschluss der Unternehmung „Stadt Wien – Wiener Wohnen“ für das Jahr 2024 statt. Ein zentrales Thema war der vollständige Einsatz des budgetierten Betrags für Frauenhäuser. GRin Mag. Mag. Julia Malle von den Grünen betonte, dass dieser Betrag zwar von Bedeutung ist, aber die Notwendigkeiten in anderen Bereichen ebenfalls nicht vernachlässigt werden dürfen. In diesem Kontext wurden parteiübergreifende Projekte und Servicestellen für Frauen ins Leben gerufen, die eine Ausweitung und Niederschwelligkeit des Angebots der „Roten Box“ forderten.
Malle erläuterte außerdem die Dringlichkeit des Ausbaus der Frauengesundheitszentren sowie die Erhöhung der Initiativen für Frauen und Mädchen im öffentlichen Raum. Mit rund 67.000 Mitarbeiter*innen sieht die Stadt Wien sich in der Verantwortung, Gleichstellungsziele aktiv umzusetzen. Zudem wurde gefordert, Klubförderungen an den Frauenanteil zu binden.
Politische Positionen und Herausforderungen
Die Diskussion brachte unterschiedliche Standpunkte zum Thema Frauenpolitik zutage. StRin Mag. Ulrike Nittmann von der FPÖ machte deutlich, dass Frauenpolitik kein Randthema sei und den Feminismus neu definieren müsse. Sie forderte, dass konkrete Antworten auf die Herausforderungen wie finanzielle Unabhängigkeit und Sicherheit gefunden werden müssen, da Verbrechen gegen Frauen oft tiefere kulturelle Hintergründe haben.
Auf der anderen Seite sprach GRin Mag. Alice Seidl von der SPÖ über Wiener Wohnbau als ein Projekt der Zukunft. Die Stadt verwendet hierbei Gelder für Neubau, Sanierung und soziale Abfederung, wobei bemerkenswerte Maßnahmen wie die Aussetzung der Mieterhöhung für 2024/25 und die Erhöhung der Wohnbeihilfe hervorgehoben wurden. Auch die Einschränkungen für Airbnb und die Spekulation mit Wohnhäusern wurden als wichtig erachtet, während der Sanierungsbedarf von Stadtrechnungshof thematisiert wurde.
Sozialer Wohnungsbau und Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen
Die Situation in den Frauenhäusern bleibt kompliziert. Laut bmwsb.de finden Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, in diesen Einrichtungen Schutz, während gleichzeitig die Plätze oft belegt sind von Frauen, die nach der akuten Gefahr eine eigene Wohnung suchen müssen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben einige Bundesländer erleichterten Zugang zu Sozialwohnungen für Frauen und Kinder aus Frauenhäusern geschaffen.
Projekte im sozialen Wohnungsbau, die sich speziell auf Frauen beziehen, erhalten Förderung. Ein Beispiel für solche Initiativen ist das FrauenWohnen eG in München. Darüber hinaus existieren in Deutschland Förderprogramme, die von Bund und Ländern bereitgestellt werden, um die Schaffung von Wohnraum für gewaltbetroffene Personen zu unterstützen. Diese Programme umfassen Neubauten, Umnutzungen und bauliche Maßnahmen in bestehenden Wohngebäuden.
Der Bedarf an präsenten Unterstützungsangeboten
Die Bundesregierung hat in ihrem Bericht klarstellt, dass die Schaffung und Fortentwicklung von Unterstützungsangeboten wie Frauenhäusern und Fachberatungsstellen notwendig ist, um eine umfassende Hilfe für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder sicherzustellen. Diese Institutionen müssen nicht nur bei Krisen helfen, sondern auch langfristige Unterstützung bieten, um dauerhaften Wohnraum zu schaffen und so die Sicherheit der Betroffenen zu erhöhen.
Angesichts der Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt und der gesellschaftlichen Erwartungshaltung bleibt die Stadt Wien und sind andere Kommunen gefordert, kreative Lösungen zu finden. Insbesondere innovative Wohnmodelle für Alleinerziehende und Obergrenzen für den Zugang zu Wohnraum müssen weiterhin im Fokus geblieben. Ein effektives Zusammenspiel von kommunalen und bundesstaatlichen Maßnahmen wird der Schlüssel zum Erfolg sein.
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Ort | Wien, Österreich |
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