Grüne warnen: Totschnigs Pestizid-Forderung gefährdet Umwelt und Gesundheit!
Grüne warnen: Totschnigs Pestizid-Forderung gefährdet Umwelt und Gesundheit!
Österreich - Die Debatte um den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und die damit verbundenen Regulierungen nimmt an Intensität zu. Am 24. Juni 2025 äußerte sich Olga Voglauer, die Landwirtschaftssprecherin der Grünen, kritisch zu den Forderungen des Landwirtschaftsministers Norbert Totschnig. Voglauer verwies darauf, dass die Erhöhung des Pestizideinsatzes und die Lockerung der Entwaldungsverordnung nicht die richtigen Lösungen zur Bekämpfung der Klimakrise und von Monokulturen darstellen können. Sie betonte, dass bereits mehrere umwelt- und gesundheitsschädliche Pestizide aus der Zulassung genommen wurden, was die Notwendigkeit unterstreicht, neue Ansätze zu finden.
Voglauer wies auch darauf hin, dass die Rückkehr zu leichteren Zulassungsverfahren für chemisch-synthetische Pestizide weitreichende Folgen für die Umwelt haben könnte. In diesem Kontext merkt sie an, dass der Anteil fluorierter Substanzen unter Pestiziden in den letzten Jahren zugenommen hat, was zu einer erhöhten Belastung von Boden, Wasser und letztlich auch der menschlichen Gesundheit führt. Diese Punkte sind auch in einem Bericht des Umweltbundesamtes dokumentiert, der zeigt, dass PFAS-haltige Pestizide sich im Boden anlagern und über die Nahrungskette gefährliche Rückstände hinterlassen können, die Nichtzielorganismen schädigen.
Kritik an der Agrarpolitik
Ein weiterer Punkt der Kritik betrifft die agrarpolitischen Vorschläge des Ministers. Voglauer störte sich besonders an dem Ansinnen, pflanzliche Lebensmittel durch die Verwendung von Bezeichnungen wie „Burger“ zu reglementieren, anstatt die pflanzliche Ernährung aktiv zu fördern. Dies steht im Gegensatz zu den Erkenntnissen des Sachstandsberichts zum Klimawandel, der die Bedeutung einer Ernährungswende hin zu mehr pflanzlichen Produkten für den Klimaschutz hervorhebt.
Die Gesundheitsstaatssekretärin Königsberger-Ludwig forderte in diesem Kontext gleiche Regeln für importierte und europäische Lebensmittel. Dennoch kritisierte Voglauer die mangelnde Wahrnehmung der steigenden Verwendung von PFAS-Pestiziden in Österreich und Europa. Auch die Notwendigkeit für mehr Transparenz hinsichtlich der Verwendung solch schädlicher Substanzen im Lebensmittelbereich wurde betont.
Forderungen nach Alternativen
Die Grünen bringen Anträge in den Landwirtschaftsausschuss des Parlaments ein, die ein Verbot von PFAS-Pestiziden sowie eine umfassende Umsetzung der Entwaldungsverordnung fordern. Voglauer unterstrich die Dringlichkeit, Forschungsprojekte zu fördern, die sich mit Alternativen zu chemischen Pestiziden befassen, und eine verstärkte Unterstützung für die Bio-Landwirtschaft zu gewährleisten. Der Klimawandel hat erheblichen Einfluss auf die Landwirtschaft, was die Notwendigkeit von nachhaltigen Praktiken zusätzlich betont.
Der Klimawandel wirkt sich schon jetzt auf die globale Landwirtschaft aus, indem er die Produktion in vielen Teilen der Welt bedroht. Schädlinge und Krankheiten verändern ihre Verbreitung und Ernteerträge können abnehmen. In Entwicklungsländern ist ein erheblicher Teil der Bevölkerung von der Landwirtschaft abhängig, während in Industrieländern die Zahl weitaus geringer ist. Die Erhöhung der Weltbevölkerung um drei Milliarden bis 2050 erfordert eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, die ohne nachhaltige Praktiken unmöglich sein wird. Künstliche Düngung und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln werden in diesem Zusammenhang eine größere Rolle spielen, jedoch muss der Fokus auf der Verträglichkeit mit der Umwelt liegen.
Insgesamt steht die Agrarpolitik in der Verantwortung, geeignete Maßnahmen zu treffen, um sowohl die landwirtschaftliche Produktivität zu sichern als auch die Umwelt zu schützen. Der Diskurs um Pestizide ist dabei nur ein Element in einem vielschichtigen Problem, das die Zukunft der Ernährungssicherheit und des Klimas betrifft.
Für weiterführende Informationen können folgende Links besucht werden: OTS, Umweltbundesamt, Bildungsserver.
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