EU-Agrarminister in Brüssel: Kampf gegen Entwaldung und Bürokratie!

EU-Agrarminister in Brüssel: Kampf gegen Entwaldung und Bürokratie!

Vienna, Österreich - Am Montag, den 13. Juli 2025, trafen sich die EU-Ministerinnen und -Minister für Landwirtschaft und Fischerei in Brüssel zu einer wichtigen Diskussion über die aktuelle Marktlage für Agrarerzeugnisse und Rohstoffe. Im Mittelpunkt standen unter anderem Möglichkeiten zur Diversifizierung der Proteinquellen für Lebensmittel und Futtermittel.

Der österreichische Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) brachte während der Sitzung eine Initiative zur Vereinfachung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zur Sprache. Diese Initiative wurde gemeinsam mit Luxemburg gestartet und fand Unterstützung bei mehreren EU-Ländern. Totschnig forderte umfassende Gesetzesänderungen im Rahmen der Omnibus-Initiative der Europäischen Kommission, die unter der Leitung von Ursula von der Leyen steht.

Vereinfachung der Entwaldungsverordnung

Die EU-Kommission hat bereits Schritte unternommen, um die Umsetzung der EUDR zu erleichtern. Diese Verordnung, die bis Ende 2023 für alle Mitgliedstaaten, Marktteilnehmer und Händler in Kraft tritt, soll den Verwaltungsaufwand um geschätzt 30 Prozent reduzieren. Die aktualisierten Leitlinien bieten vereinfachte Maßnahmen für den Nachweis von entwaldungsfreien Produkten und sollen eine harmonisierte Umsetzung des Gesetzes in der gesamten EU gewährleisten. Ein delegierter Rechtsakt wird dabei den Anwendungsbereich der EUDR präzisieren und vereinfachen. Zudem wurde ein Ländern-Benchmarking-System angekündigt, das bis spätestens zum 30. Juni 2025 vollendet sein soll.

Totschnig äußerte spezifische Kritik an der Bewertung der Kommission, die drei Entwaldungs-Risikostufen zur Verfügung stellt. Er merkte an, dass Länder mit hohem Entwaldungsrisiko fälschlicherweise als mittel eingestuft wurden und forderte Nachbesserungen in der Risikoeinstufung.

Die Rolle der Wissenschaft und der Unternehmen

Die Bedeutung der EUDR wird auch durch die Anforderungen der Science Based Targets Initiative (SBTi) unterstrichen, die 2015 ins Leben gerufen wurde. FLAG-Unternehmen, also Firmen aus den Bereichen Landnutzung, Forstwirtschaft und Landwirtschaft, müssen spezifische Emissionsziele einreichen, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Einreichung solcher Ziele erfolgt innerhalb von 24 Monaten nach Registrierung und muss alle fünf Jahre oder bei wesentlichen Änderungen überprüft werden.

Die Anforderungen der SBTi zielen darauf ab, entwaldungsfreie Lieferketten zu gewährleisten und gehen über das Risikomanagement der EUDR hinaus. Bis spätestens zum 31. Dezember 2025 müssen FLAG-Ziele über das SBTi Target Submission Portal eingereicht werden.

Insgesamt zeigt sich, dass die EU-Kommission rege an einer Vereinfachung der bürokratischen Anforderungen arbeitet, während gleichzeitig die Notwendigkeit einer transparenten und verantwortungsvollen Geschäftspraxis im Rahmen der EUDR betont wird. Die aktuelle Diskussion unter den Agrarministern wird entscheidend dazu beitragen, die Richtung für zukünftige politische Maßnahmen festzulegen.

Für weitere Informationen zur EUDR und ihrer Umsetzung besuchen Sie germany.representation.ec.europa.eu, oder erfahren Sie mehr über die Science Based Targets Initiative auf deloitte.com.

Damit bleibt abzuwarten, wie die entwickelten Vorschläge und Initiativen den landwirtschaftlichen Sektor in der EU beeinflussen werden und ob sie den Herausforderungen der globalen Nachfrage gerecht werden können.

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OrtVienna, Österreich
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