E-Scooter-Sünder im Visier: Polizei setzt auf drastische Kontrollen!

E-Scooter-Sünder im Visier: Polizei setzt auf drastische Kontrollen!
Wien, Österreich - Die Wiener Polizei hat im Rahmen der Kampagne „Wien rollt sicher“ von Donnerstagnachmittag bis Freitagfrüh Maßnahmen gegen E-Scooter- und E-Roller-Fahrer sowie andere Verkehrssünder ergriffen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Verkehrssicherheit in der Hauptstadt zu erhöhen, insbesondere im Hinblick auf die stark gestiegene Nutzung von E-Scootern seit deren Einführung im Jahr 2018. Bereits in der ersten Phase der Kampagne wurden rund 450 Anzeigen wegen verkehrsrechtlicher Übertretungen verzeichnet, darunter 225 wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Wie oe24 berichtet, erreichten vier kontrollierte E-Scooter Geschwindigkeiten von bis zu 47 km/h, obwohl die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei 25 km/h liegt. Diese Fahrer wurden entsprechend angezeigt. Zudem gab es Anzeigen gegen vier weitere Verkehrsteilnehmer, die unter Alkohol- oder Drogenbeeinflussung standen. Die Schwerpunktaktion fand vor allem in den Bezirken Favoriten und Floridsdorf statt und wurde von der Landesverkehrsabteilung Wien sowie den Stadtpolizeikommandos Josefstadt, Favoriten und Floridsdorf durchgeführt.
Steigende Unfallzahlen und Verkehrswidrigkeiten
Die Kampagne „Wien rollt sicher“ ist eine Reaktion auf die alarmierende Zunahme der Unfallzahlen und Verkehrsübertretungen im Zusammenhang mit E-Scootern und E-Rollern. Der Bundespolizeidirektor Michael Takács und Thomas Losko, Leiter der Wiener Landesverkehrsabteilung, präsentierten diese neue Verkehrssicherheitsstrategie bereits am 5. Juni 2025. Gleichzeitig wurde aufgezeigt, dass zwischen 2021 und 2024 die Anzahl der Organmandate um 58% und die Anzeigen um 170% angestiegen sind, während die verletzten Personen um 140% zunahmen.
Im Jahr 2024 gab es in Wien zwei Tote und fast 400 Verletzte durch E-Scooter-Unfälle. Die Zahl der Beeinträchtigungen durch Alkohol und Drogen überstieg 1.000, was zu einer mehr als dreifachen Zunahme der Verstöße unter Einfluss von Rauschmitteln führte. Diese Entwicklung veranlasst die Behörden, verstärkt gegen „aufgemotzte“ E-Scooter vorzugehen, da diese das Unfallrisiko erheblich erhöhen können. Die Kampagne wird durch Informationsmaterialien wie Flyer und Plakate unterstützt, die QR-Codes zu weiterführenden Inhalten enthalten.
Präventionsmaßnahmen und Aufklärung
Die Kampagne umfasst drei wesentliche Säulen: die gezielte Aufklärung der Nutzer, verstärkte Kontrollen und umfassende Informationen für alle Verkehrsteilnehmer. Im Rahmen weiterer Schwerpunktaktionen wurden allein im März über 300 Anzeigen und rund 100 Organmandate ausgestellt. Besondere Maßnahmen richten sich gegen stark beeinträchtigte Fahrer, wobei die möglichen Strafhöhen zwischen 800 und 5.900 Euro liegen können, und der Führerschein bei fehlender Verkehrszuverlässigkeit entzogen werden kann.
Zu den häufigsten Verstöße zählen unter anderem das Fahren auf Gehsteigen, die Mitnahme mehrerer Personen sowie das Missachten von Lichtsignalen. Für Kinder unter 12 Jahren gilt eine Helmpflicht beim Fahren von E-Scootern. Laut kfv sind die Unfälle mit E-Scootern im Jahr 2024 um weitere 25 Prozent angestiegen, was die Dringlichkeit der Maßnahmen verdeutlicht.
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Ort | Wien, Österreich |
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