Der Schilling: Wie er Österreich vor der großen Inflation rettete!

Der Schilling: Wie er Österreich vor der großen Inflation rettete!
Österreich - Vor genau 100 Jahren schloss Österreich ein bedeutendes Kapitel seiner Währungsgeschichte ab. Am 20. Dezember 1924 wurde die österreichische Krone durch den Schilling abgelöst. Diese Entscheidung war eine Reaktion auf die massive Geldentwertung, die das Land nach dem Ersten Weltkrieg erlebte. Die Inflation in den frühen 1920er-Jahren führte zu einem drastischen Werteverlust der österreichisch-ungarischen Krone, was die wirtschaftliche Stabilität der neuen Republik Österreich stark gefährdete. Kosmo berichtet, dass Bundeskanzler Ignaz Seipel und seine Nachfolger nach Möglichkeiten suchten, diese Krise zu bewältigen und die österreichische Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.
Die gesetzliche Grundlage für diese weitreichende Währungsreform wurde im Schillingrechnungsgesetz festgelegt, das von Nationalratspräsident Wilhelm Miklas und dem Schriftführer Albert Sever unterzeichnet wurde. Dieses Gesetz trat am 1. Januar 1925 offiziell in Kraft, was den rechtlichen Rahmen für den Übergang von der Krone zum Schilling schuf. Auch die Oesterreichische Nationalbank (OeNB), die 1922 gegründet wurde, spielte eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung dieser Währungsreform OESTA.
Die Einführung des Schillings
Die ersten Banknoten des Schillings wurden bereits ab März 1925 in Umlauf gebracht. Entscheidend war, dass der Schilling zunächst als Buchwährung eingeführt wurde, bevor die physischen Banknoten und Münzen schrittweise ausgegeben wurden. Die erste Ein-Schilling-Münze zierte das österreichische Parlamentsgebäude, ein Symbol für den Neuanfang der verunsicherten Nation. Das Umrechnungskurs war mit 10.000 Kronen für einen Schilling festgelegt, was die Dimension der damaligen Inflation verdeutlicht Kosmo.
Das Schillingrechnungsgesetz stellte sich als Bewährungsprobe für die Nationalbank heraus. Interne Dokumente zeigen, dass es Bedenken gab, eine zu schnelle Einführung der Schillingrechnung könnte problematisch sein. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, wurde eine Umstellungsfrist von zwei bis drei Monaten festgelegt, die bis spätestens zum 30. Juni 1925 abgeschlossen sein sollte.
Öffentliche Reaktionen und die langfristige Wirkung
Die Reaktionen auf die Währungsreform waren gemischt. Viele Bürger hofften auf eine entscheidende Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, während Experten die sorgfältige Planung und Umsetzung der Reform sowohl als Chance als auch als Risiko betrachteten. Historisch gesehen betrachtete man die Währungsreform von 1924 als einen bedeutenden Schritt in Richtung Stabilität, der Österreich helfen sollte, aus der Nachkriegszeit herauszukommen und eine neue ökonomische Basis zu schaffen.
Der Schilling blieb bis zur Einführung des Euro am 1. Januar 2002 die österreichische Bargeld-Währung. Dies stellt gerade im Kontext der zahlreichen Währungsreformen, die Österreich seit dem 19. Jahrhundert durchgemacht hat, ein bemerkenswert langanhaltendes Stabilitätszeichen dar Wikipedia. Von der ersten Papiergeldausgabe im Jahr 1762 bis hin zur Umstellung auf die heutige Euro-Währung zeigt sich, wie entscheidend Währungsreformen für die wirtschaftliche Identität eines Landes sind.
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