Blutige Proteste in Serbien: Bevölkerung fordert Vučićs Rücktritt!

Blutige Proteste in Serbien: Bevölkerung fordert Vučićs Rücktritt!
In Serbien sind nach dem tragischen Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad im November 2024 massive Proteste gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vučić ausgebrochen. Die Unruhen, die am 1. November durch den Tod von 16 Menschen – darunter zwei Kinder – ausgelöst wurden, haben in der Bevölkerung großen Unmut hervorgerufen. Die Protestierenden machen die Regierung für die Tragödie verantwortlich und sehen in der Korruption und Schlamperei der Behörden die Hauptursache. Am 13. August 2025 wurden in mehreren Städten des Landes neue Proteste angesagt, wobei in über 30 Orten Demonstrationen gegen die Regierung stattfinden sollten, während die Stimmung im Land angespannt bleibt. Viele der Demonstranten hatten ihre Hände rot eingefärbt, um auf das Blutige in der aktuellen Situation aufmerksam zu machen.
Medien berichteten von Verletzten, die während der Proteste medizinisch versorgt werden mussten. Präsident Vučić, der sich zu den Ereignissen äußerte, betonte in einem Treffen mit dem österreichischen Bundeskanzler Christian Stocker, dass er kein Diktator sei. Gleichzeitig bedankte er sich bei seinen Anhängern, die Parteizentralen vor den Protestierenden geschützt haben sollen. Diese Ereignisse und der drohende Rückhalt der Bürger für die Regierung werden als Bewährungsprobe für Vučić gedeutet, dessen politischer Stil als zunehmend autokratisch wahrgenommen wird.
Einsturz und seine Folgen
Der Einsturz des Bahnhofsvordachs war nicht nur ein Trauerfall, sondern auch der Auslöser für landesweite Proteste. Am 6. November 2024 versammelten sich Tausende Menschen, um gegen die führenden Politiker zu demonstrieren und die Behörden für ihre Versäumnisse und die mutmaßliche Korruption anzuprangern. Die Protestierenden riefen Slogans wie „Diebesbande!“ und „Mörder, euch wird die Straße richten!“ und bewarfen Parteigebäude mit Steinen und Flaschen. Es wurde kritisiert, dass das betroffene Dach im Rahmen eines umfassenden Umbaus des Bahnhofs, welcher von einer chinesischen Firma durchgeführt wurde, nicht erneuert worden sei. Bürger vermuten, dass an diesen Bauprojekten erhebliche Korruption beteiligt ist.
Nachdem die Proteste aufgrund des Drucks auf die Regierung in der letzten Zeit an Kraft gewonnen haben, sind diese zu einem zentralen Thema in der politischen Diskussion geworden. Bereits im März 2025 protestierten über 100.000 Menschen in Belgrad gegen die vorherrschende Korruption und die Regierung. Innenministerien meldeten Rekordteilnehmerzahlen, und es gab Berichte von Menschen, die tagelang zu Fuß angereist waren, um an den Protesten teilzunehmen. Unterstützer und Kritiker der Regierung waren vor Ort, was die politischen Spannungen verschärfte. Experten sind besorgt über die Möglichkeit, dass die Regierung versuchen könnte, gewaltsame Situationen herbeizuführen.
Reaktionen und Ausblick
Inmitten dieser turbulenten Zeit bleibt die Antwort der Regierung unklar. Vučić erklärte, die Botschaft der Demonstranten sei verstanden worden, ein Wechsel könne jedoch nur durch Wahlen erfolgen. Der Rücktritt des Bauministers Goran Vesic, der jegliche Verantwortung abwies, sowie der Rücktritt von Ministerpräsident Milos Vucevic im Januar 2025 zeigen die große Unsicherheit in der Regierung.
Die Proteste in Serbien zeigen nicht nur eine wachsende Unzufriedenheit mit der Regierung, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf die tiefen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen des Landes. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich diese Situation entwickeln wird und welche Konsequenzen sie für die Zukunft Serbiens haben könnte. Präsident Vučić steht vor der Herausforderung, einen Dialog mit den Demonstrierenden zu suchen, während er gleichzeitig den Vorwurf ausländischer Einmischung zurückweist und zur Gewaltlosigkeit aufruft.