Wien im Eventfieber: Neue Arena bis 2030 – Chance oder Risiko?
Der Wiener Gemeinderat diskutierte am 18.11.2025 die neue Eventarena in Wien, die 2030 eröffnet werden soll, und betonte die Anforderungen an Großprojekte.

Wien im Eventfieber: Neue Arena bis 2030 – Chance oder Risiko?
Am 18. November 2025 hat der Wiener Gemeinderat über die bevorstehende Errichtung einer neuen Eventarena entschieden, die als eine der besten Multifunktionsarenen Europas geplant ist. GR Markus Ornig (NEOS) verglich die Arena mit einer „Cash-Cow“ und betonte die Notwendigkeit dieses Projekts für die Stadt. Auch wenn Ornig die Dringlichkeit der Debatte um die Eventarena und den geplanten Fernbusterminal als gering einschätzte, erkannte er doch die Wichtigkeit beider Vorhaben.
Die neue Eventarena, die eine Kapazität von bis zu 20.000 Besucher*innen bieten soll, ist für die Eröffnung im Jahr 2030 vorgesehen. Sie soll ein vielseitiger Veranstaltungsort für Konzerte, Shows, Sportveranstaltungen, Messen und E-Sports-Events werden, wie Wien Holding berichtet. Zudem wird die Arena nach höchsten Standards für Nachhaltigkeit, Eventtechnik und Sicherheit geplant und gebaut.
Budget und Finanzierung
Laut dem Gemeinderat soll die Stadt Wien maximal rund 153 Millionen Euro zur Finanzierung der Baukosten beisteuern. CTS EVENTIM, der strategische Partner, übernimmt die Planung, Errichtung, Finanzierung und den Betrieb der Arena. Die Projektvorbereitungsphase läuft auf Hochtouren, wobei die Rahmenbedingungen für den Baubeginn bis Ende 2025 festgelegt werden sollen.
GRin Barbara Huemer (GRÜNE) äußerte Bedenken hinsichtlich der Einhaltung von Kosten und Zeitplänen, da es bei ähnlichen Großprojekten häufig zu Abweichungen gekommen ist. Sie kritisierte auch die Ankündigung zur Modernisierung der Wiener Spitäler und wies auf die damit verbundenen Fehlkalkulationen hin. Die Stadt plant, bis 2040 alle Kliniken zu modernisieren, was jedoch mit Verzögerungen über das Jahr 2030 hinaus zu rechnen ist.
Langfristige Auswirkungen und politische Äußerungen
GR Filip Worotynski (SPÖ) betonte die langfristigen Auswirkungen von Großbauprojekten und sprach sich für eine enge Abstimmung mit dem Bund aus. Er wies darauf hin, dass viele Projekte erfolgreich innerhalb der beiden Zeit- und Budgetrahmen umgesetzt wurden. In ähnlicher Weise erinnerte GR Hannes Taborsky (ÖVP) an die Initiativen der ÖVP in den 60er- und 70er-Jahren zum U-Bahn-Bau und lobte den Baustart des Lobautunnels. Gleichzeitig äußerte er Bedenken bezüglich der Ertragsanteile des Bundes für Wien und der Budgetprognosen der Stadtregierung.
GRin Angela Schütz (FPÖ) sprach sich für ein Sanierungsprogramm in städtischen Spitälern aus und kritisierte die Verzögerungen sowie die finanziellen Lücken. Sie verwies auf die Gesamtkosten von geschätzten 6,6 bis 7,9 Milliarden Euro für die Kliniken bis 2040 und beklagte die Kürzungen im Gesundheitssystem.
Der dringliche Antrag wurde an den Bürgermeister und die betroffenen Stadträtinnen zur Bearbeitung zugewiesen, während die Anträge der Opposition keine Mehrheit fanden. Somit bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne um die Eventarena weiterentwickeln und welche Herausforderungen noch auf die Stadt Wien zukommen werden.