
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni plant einen Besuch beim künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Der Besuch ist für Samstagabend um 19.30 Uhr Ortszeit (1.30 Uhr MEZ Sonntag) im US-Bundesstaat Florida angesetzt. Trump hält sich seit seinem Wahlsieg im November hauptsächlich in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach auf. Eine offizielle Bestätigung für das Treffen steht noch aus.
Meloni, die Vorsitzende der Rechtspartei Fratelli d'Italia, pflegt enge Beziehungen zum Trump-Lager und hat zudem ein freundschaftliches Verhältnis zu Elon Musk, der Trump berät. Trump wird am 20. Januar erneut im Weißen Haus vereidigt. Der scheidende Präsident Joe Biden wird nächste Woche in Rom erwartet und wird dort Treffen mit Papst Franziskus und Meloni haben. Meloni führt seit zwei Jahren eine Koalition aus drei Rechtsparteien in Rom und hatte bis zum Jahreswechsel den Vorsitz in der G7 inne.
Hintergrund des Besuchs
Der Besuch Melonis in Florida wird in einem Kontext betrachtet, in dem sie mit einer außenpolitischen Herausforderung konfrontiert ist. Diese betrifft die Festnahme der italienischen Reporterin Cecilia Sala im Iran am 19. Dezember, während sie mit einem regulären Journalistenvisum arbeitete. Sala wurde drei Tage nach der Festnahme des iranischen Geschäftsmanns Mohammad Abedini am Flughafen Malpensa in Mailand festgenommen. Abedini wurde auf Grundlage eines US-Haftbefehls festgenommen, da ihm vorgeworfen wird, Drohnenteile geliefert zu haben, die in einem Angriff 2023 verwendet wurden, bei dem drei US-Soldaten in Jordanien getötet wurden. Der Iran hat eine Beteiligung an diesem Angriff bestritten.
Trumps Sprecher Steven Cheung äußerte, dass es keine Überraschung sei, dass Weltführer nach Trumps historischem Sieg Kontakt aufgenommen haben, um bessere Beziehungen zu den USA zu entwickeln. Melonis Büro hat sich nicht sofort zu den Medienberichten über das geplante Treffen geäußert. Am Freitag berief das iranische Außenministerium den italienischen Botschafter ein, um über Abedinis Festnahme zu sprechen. Ein iranischer Außenministerialbeamter forderte Italien auf, die "Geiselpolitik" der USA abzulehnen und Abedinis Freilassung zu ermöglichen, um Schäden an den bilateralen Beziehungen zu vermeiden. Abedini befindet sich im Gefängnis, und ein Gericht wird später in diesem Monat entscheiden, ob ihm Hausarrest gewährt wird, während die Richter den US-Auslieferungsantrag prüfen. Berichten italienischer Medien zufolge ist Sala in Einzelhaft in einer kalten Zelle mit ständig eingeschaltetem Neonlicht untergebracht, ihre Brille wurde beschlagnahmt und sie hat kaum Kontakt zur Außenwelt.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
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