Teuerung zwingt zu Neuverhandlungen: Handels-KV 2026 gefährdet!

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Hohe Teuerung erfordert Neuverhandlungen des Handels-Kollektivvertrags 2026 in Osttirol. Wichtige Gehaltserhöhungen stehen bevor.

Hohe Teuerung erfordert Neuverhandlungen des Handels-Kollektivvertrags 2026 in Osttirol. Wichtige Gehaltserhöhungen stehen bevor.
Hohe Teuerung erfordert Neuverhandlungen des Handels-Kollektivvertrags 2026 in Osttirol. Wichtige Gehaltserhöhungen stehen bevor.

Teuerung zwingt zu Neuverhandlungen: Handels-KV 2026 gefährdet!

Am 17. Oktober 2025 erfordert die hohe Teuerung eine Neuverhandlung des Kollektivvertrags (KV) für Handelsangestellte in Österreich. Der aktuelle Preisanstieg von über 3 Prozent zwingt die Sozialpartner dazu, sich mit den Gehältern im Handel auseinanderzusetzen. In Osttirol sind rund 2.300 Personen im Handel beschäftigt, während der gesamte Handelssektor in Österreich etwa 450.000 Angestellte und Lehrlinge sowie 120.000 Arbeiter zählt. Der KV wurde ursprünglich für zwei Jahre abgeschlossen, doch aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist eine Anpassung unvermeidbar.

Die Gewerkschaft und die Wirtschaftskammer hatten im Vorjahr festgelegt, dass eine Inflationsrate von 3 Prozent oder mehr zwischen Oktober 2024 und September 2025 die KV-Erhöhung für 2026 zur Neuverhandlung bringt. Aktuell liegt die Inflation im September bei 4 Prozent, und die rollierende Inflation der letzten zwölf Monate übersteigt 3 Prozent, was die Notwendigkeit für neue Verhandlungen noch verstärkt, wie Dolomitenstadt berichtet.

Geplante Gehaltserhöhungen im Handelssektor

Im Rahmen der Neuverhandlungen für den Handels-KV 2026 hatten Gewerkschaft und Wirtschaftskammer verschiedene gestaffelte Gehaltserhöhungen festgelegt. Diese orientieren sich an der Inflation und sehen folgende Anpassungen vor:

  • Bis 2,3 Prozent Inflation: Gehälter um 0,5 Prozent über Inflationsrate.
  • Bei 2,4 und 2,5 Prozent: 0,4 Prozent Aufschlag.
  • Bei 2,6 Prozent: 0,3 Prozent Aufschlag.
  • Bei 2,7 Prozent: 0,2 Prozent Aufschlag.
  • Bei 2,8 Prozent: 0,1 Prozent Aufschlag.
  • Bei 2,9 Prozent: nur Inflationsausgleich.

Für eine Inflation von 3 Prozent oder mehr sind Neuverhandlungen bereits vereinbart. Die Sozialpartner beabsichtigen im Herbst einen neuen Handels-KV-Abschluss, um auf die akuten wirtschaftlichen Herausforderungen zu reagieren.

Anpassungen für Lehrlinge und übertarifliche Gehälter

Zusätzlich zu den KV-Verhandlungen gilt ab dem 1. Januar 2025 eine Gehaltserhöhung von 3,3 Prozent für Handelsangestellte und Lehrlinge in Handelsbetrieben. Die kollektivvertraglichen Mindestgehälter werden dabei auf den nächsten vollen Euro aufgerundet. Lehrlingseinkommen werden konkret wie folgt angehoben:

Lehrjahr Einkommen
1. Lehrjahr 1.000,00 Euro
2. Lehrjahr 1.170,00 Euro
3. Lehrjahr 1.480,00 Euro
4. Lehrjahr 1.540,00 Euro

Die bestehenden Überzahlungen für Lehrlinge bis zum 31. Dezember 2024 werden zudem in euromäßiger Höhe (centgenau) aufrechterhalten. Diese Erhöhungen spiegelt der Tariflohnindex 16 (TLI 16) wider, der die Mindestlohnentwicklung in Österreich misst und als wichtiger Indikator für Lohn- und Gehaltsverhandlungen dient. Der TLI 16 ermöglicht die Beobachtung der Veränderungen kollektivvertraglich beziehungsweise gesetzlich festgelegter Mindestlöhne und -gehälter, was weiteren Kontext zur aktuellen Lohnsituation im Handelsbereich bietet, wie Statistik Austria darlegt.

Die anhaltend hohe Inflation in Österreich verlangt also nicht nur nach einer Anpassung der Gehälter für Handelsangestellte, sondern wirkt sich auch auf die gesamte Lohnstruktur im Handelssektor aus. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit von flexiblen Kollektivvertragsregelungen, die schnell auf wirtschaftliche Änderungen reagieren können.