Gesundheit

Stehen oder Sitzen? Neues Risiko für Büroarbeiter aufgedeckt!

In der heutigen Arbeitswelt sind viele Menschen an einen Schreibtisch gefesselt, und das hat seine Tücken. Obwohl es bis vor kurzem hieß, dass das Sitzen die neuen Gesundheitsrisiken mit sich bringt und man besser stehen sollte, zeigen neue Studien, dass das Stehen ebenfalls nicht der gesunde Lebensstil ist, den man erhofft hatte. Was als Lösung für die Gesundheitsprobleme der Büroangestellten gedacht war, könnte sich nun als nicht ausreichend herausstellen.

Die jüngsten Erkenntnisse aus Australien zeigen, dass das Stehen am Arbeitsplatz nicht die erhofften gesundheitlichen Vorteile mit sich bringt. Eine Studie, die im International Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde, offenbarte, dass längeres Stehen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht verringert. Im Gegenteil, es kann sogar zu orthostatischen Erkrankungen führen, wie zum Beispiel Beinvenenthrombosen, die schmerzhaft und gefährlich sein können. Matthew Ahmadi, der die Untersuchung leitete, erklärt: „Die Kernbotschaft ist, dass langes Stehen die Nachteile eines sesshaften Lebensstils nicht aufhebt.“

Gesundheitliche Risiken beim Stehen

Die Forscher der Universität Sydney haben Daten von 83.000 Erwachsenen über einen Zeitraum von durchschnittlich sieben Jahren analysiert. Das Ergebnis war eindeutig: Derjenige, der mehr als zwei Stunden am Tag steht, erhöht sein Risiko für diese gesundheitlichen Probleme um 11 Prozent mit jeder zusätzlichen halben Stunde. Weniger bekannt ist, dass langes Stehen auch den Blutdruck senken kann, was zwar kurzfristig gut für das Herz ist, aber die Sturzgefahr erhöht. Deshalb sollten Menschen, die einen Großteil ihres Arbeitstags im Stehen verbringen, immer wieder pausieren und sich bewegen.

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Die täglichen Aufgaben von Berufen, in denen man viel steht, sind zudem belastend. Ob Chirurgen im Operationssaal oder Barkeeper – die Beine werden unter Druck gesetzt und können anschwellen, wenn man sich nicht regelmäßig bewegt. Experten empfehlen, dass Stehen nur durch gelegentliches Gehen oder Wippen auf den Zehen unterbrochen wird, um die Muskelpumpe in den Knöcheln zu aktivieren, die das Blut zum Herzen transportiert.

Alternative Lösungen für die Büroarbeit

Doch wie können sich Angestellte im Büro gesund halten? Die Antwort auf die Frage nach der optimalen Haltung ist kompliziert. Sitzbälle haben sich als unpraktisch erwiesen, da sie gefährlich werden können, wenn man kurz aufsteht und im Ungleichgewicht fällt. Liegestühle mögen zwar bequem erscheinen, können jedoch zur Gefahr eines „Büroschlafs“ führen.

Ein möglicher Ansatz könnte sein, Laufbänder in den Büros einzuführen. Dieses Konzept könnte den Mitarbeitern helfen, sich regelmäßiger zu bewegen, selbst während der Arbeit. Ärzte sind sich einig, dass Menschen, die viel Zeit im Sitzen verbringen, mehr Bewegung in ihren Alltag integrieren sollten. Bereits kurze, intensive Anstrengungen – wie regelmäßige Treppensteigen oder ein kurzer Spaziergang zum Kollegen – können das Risiko für gesundheitliche Probleme erheblich senken. Es wird sogar gesagt, dass bereits sechs Minuten Bewegung am Tag ausreichen können, um die Gesundheit zu fördern.

Mit verschiedenen Methoden und Ideen, die die Büroarbeit revolutionieren könnten, könnte vielleicht schon bald auch der „Hampelmann“ zu einem festen Bestandteil des Arbeitsalltags werden. Bewegung aktiviert nicht nur alle Muskelgruppen, sondern bringt auch das Herz-Kreislauf-System in Schwung und könnte der Schlüssel zu einer besseren Gesundheit am Arbeitsplatz sein.

Details zu diesen Forschungsergebnissen und den dazugehörigen Empfehlungen wurden speziell von www.sueddeutsche.de veröffentlicht. Es bleibt spannend zu beobachten, wie Unternehmen diese Erkenntnisse in ihre Arbeitskultur integrieren werden.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Universität Sydney, Australien
Quelle
sueddeutsche.de

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