Neue Vortragsreihe in Lienz: So besiegen wir Depressionen im Alter!

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Primar Jadranko Hodzic leitet Vortragsreihe zu psychischer Gesundheit im Alter in Lienz. Themen: Depression, Demenz, Psychotherapie.

Primar Jadranko Hodzic leitet Vortragsreihe zu psychischer Gesundheit im Alter in Lienz. Themen: Depression, Demenz, Psychotherapie.
Primar Jadranko Hodzic leitet Vortragsreihe zu psychischer Gesundheit im Alter in Lienz. Themen: Depression, Demenz, Psychotherapie.

Neue Vortragsreihe in Lienz: So besiegen wir Depressionen im Alter!

In Lienz hat Primar Jadranko Hodzic, der seit vier Monaten die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin am BKH leitet, eine dreiteilige Vortragsreihe initiierte. Die Themen der Vorträge zielen darauf ab, das Bewusstsein für psychische Gesundheit im Alter zu schärfen und umfassende Informationen zu bieten. Als Spezialist für Gerontopsychiatrie befasst sich Hodzic intensiv mit der Diagnostik, Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen bei älteren Menschen.

Die Vortragsreihe findet im Kolpingsaal Lienz in den Monaten September, Oktober und November 2025 statt und behandelt folgende spannende Themen:

  • Herz oder Held? (10. September 2025, 17:00 Uhr) – Unterschiede in der Wahrnehmung und Behandlung von Depression bei Männern und Frauen;
  • Vergesslichkeit oder Demenz? (22. Oktober 2025, 17:00 Uhr) – Hilfestellungen und Erklärungen für den Umgang mit Demenz;
  • Alt werden ist nichts für Feiglinge! (26. November 2025, 17:00 Uhr) – Informationen über die positiven Auswirkungen von Psychotherapie im Alter.

Herausforderungen im Alter: Depression und Demenz

Depressionen sind die häufigste psychische Störung im höheren Lebensalter. Schätzungen zufolge leiden bis zu 50 % der Bewohner in stationären Altenpflegeeinrichtungen an Depressionen. Insbesondere bei Hochbetagten, vor allem Männern, ist die Suizidrate am höchsten. Die späte Manifestation depressiver Störungen kann häufig organische Ursachen haben. So sind beispielsweise 14,8 % der Personen mit Alzheimer-Krankheit und bis zu 24,7 % der Personen mit vaskulärer Demenz von schweren depressiven Störungen betroffen.

Laut Ärzteblatt ist es wichtig, zwischen organischen affektiven Störungen und reversiblen depressiven Episoden zu unterscheiden. Diese Unterscheidung erfordert oft bildgebende Diagnostik, da depressive Symptome bei Demenzen häufig als Verhaltensstörungen fehlinterpretiert werden.

Therapieansätze und Wirksamkeit von Antidepressiva

Bei der Behandlung von Depressionen im Alter kommen häufig Antidepressiva zum Einsatz, insbesondere Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI). Allerdings gibt es zahlreiche Studien, die die Wirksamkeit dieser Medikamente bei Demenz in Frage stellen und auf mögliche Nebenwirkungen hinweisen. Insbesondere ein Cochrane Review aus dem Jahr 2018 konnte keine eindeutigen Ergebnisse über die Auswirkungen verschiedener Antidepressiva auf Demenz und Depressionen liefern.

Die nationale Versorgungsleitlinie (NVL) für Depressionen empfiehlt daher, bei Verdacht auf Depressionen eine sorgfältige Erfassung der Symptome, deren Schweregrad und Verlauf vorzunehmen. Dabei soll eine individuelle Psychopathologie-Erfassung und multiprofessionelle Verhaltensbeobachtung Berücksichtigung finden. Eine endgültige Entscheidung über den Einsatz von Antidepressiva sollte auf objektiven Behandlungskontrollen basieren.

Die Bedeutung der Psychotherapie

Experten betonen die Wichtigkeit nichtmedikamentöser Therapien zur Behandlung von Depressionen bei älteren Menschen. Bewegungs- und kognitive Verhaltenstherapien zeigen eine gute Evidenz. Die unterversorgung älterer Menschen mit Depressionen ist ein bekanntes Problem, besonders bei denen, die mobilitätseingeschränkt sind. Neben den medikamentösen Therapien wird eine psychotherapeutische Begleitung dringend empfohlen.

Zusammenfassend ist die Förderung der psychischen Gesundheit im Alter unerlässlich. Die kommende Vortragsreihe von Primar Jadranko Hodzic liefert wertvolle Informationen und Unterstützung für ältere Menschen sowie deren Angehörige, dass seelische Krisen in jedem Lebensabschnitt ernst genommen werden müssen. Mehr Informationen über Depressionen im Alter finden Interessierte auf der Webseite der Deutschen Depressionshilfe.