Der TSV Lohr hat mit seiner Kindersportschule (KiSS) einen bemerkenswerten Erfolg erzielt, der sowohl die lokale Gemeinschaft als auch die Kinder selbst begeistert. Ziel dieser Schule ist es, Kindern von 1,5 bis 8 Jahren die Grundlagen verschiedener Sportarten zu vermitteln, und das ohne eine frühzeitige Spezialisierung. Carmen Greulich, die Schulleiterin und ausgebildete Psychomotorikerin, betont die Wichtigkeit, dass die Kinder Spaß an der Bewegung haben und erkennen, wie gut es ihnen tut, aktiv zu sein.
Um die Genehmigung für die KiSS zu erhalten, stellte der Verein sicher, dass qualifiziertes Lehrpersonal eingesetzt wird und der Unterricht einem Lehrplan folgt, der sich an den Entwicklungsphasen der Kinder orientiert. Ursprünglich sollte die KiSS mit drei Gruppen starten, doch das große Interesse führte dazu, dass sich schließlich neun Gruppen bildeten. Dies zeigt, wie stark der Bedarf an solchen Angeboten in der Region ist.
Nachhaltige Nachfrage und Wachstum
Im ersten Schuljahr startete die KiSS mit 100 Kindern, und die Anzahl stieg bis zum Ende auf 135, wodurch die Kapazitäten voll ausgelastet waren. Die Einrichtung nutzt verschiedene Hallen in Lohr, darunter die Spessarttorhalle sowie die Schulturnhallen in Wombach und Sendelbach, die sich aufgrund ihrer Größe und Zugänglichkeit als ideal für jüngere Kinder erwiesen haben.
Carmen Burk, die die KiSS leitet, berichtet, dass die Mehrheit der Kinder aus verschiedenen Teilen der Stadt kommt. Es gibt erfreulicherweise kein Problem mit der Verteilung der Gruppen, da die Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen. Besonders bemerkenswert ist, dass etwa 70 Prozent der Kinder nach dem ersten Jahr in die sportlichen Abteilungen des Vereins gewechselt sind, während nur zehn Prozent von vorherigen Teilnehmern wieder angemeldet wurden. Dies deutet darauf hin, dass die KiSS als Sprungbrett für zukünftige Sportler dient.
Die enorme Nachfrage in der Altersgruppe der Drei- bis Siebenjährigen könnte ein Resultat der Pandemie sein. Eltern haben während dieser Zeit die Bedeutung von Sport und Bewegung für das Wohl ihrer Kinder besonders wahrgenommen. Mit derzeit 120 gebuchten Plätzen und Wartelisten für bestimmte Altersgruppen, insbesondere von drei bis fünf Jahren, hat die KiSS deutlich bewiesen, dass sie einen wichtigen Platz im Leben von Familien einnimmt.
Vielfalt und Inklusion in der KiSS
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der KiSS ist die Vielfalt des Lehrplans, der nicht nur motorische Fähigkeiten fördert, sondern auch die persönliche Entwicklung der Kinder in den Mittelpunkt stellt. Es werden Motoriktests durchgeführt, um den Fortschritt der Kinder zu dokumentieren, und die Reflexion über die eigenen Fähigkeiten spielt eine wichtige Rolle. Die Kinder kommen in Kontakt mit verschiedenen Sportarten und lernen dabei, Frustrationstoleranz zu entwickeln.
Bedeutsam ist auch die inklusive Ausrichtung der KiSS, sodass Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen an den Aktivitäten teilnehmen können. Momentan sind hauptsächlich Kinder mit geistigen Beeinträchtigungen vertreten, jedoch wird Eltern von Kindern mit körperlichen Handicaps nahegelegt, sich über mögliche Angebote zu erkundigen.
Darüber hinaus kündigte die Geschäftsführung des TSV Lohr mehrere spannende Zusatzangebote für die KiSS-Kinder an. Diese beinhalten unter anderem rhythmische Bewegungsangebote und Videoclip-Dancing, die das Körpergefühl und das Selbstbewusstsein der Teilnehmer stärken sollen. Es ist geplant, dass auch spezielle Angebote wie die „Heidelberger Ballschule“ für ballaffine Kinder angeboten werden, um die sportlichen Fähigkeiten weiter zu fördern.
Insgesamt zeigt die Entwicklung der KiSS am TSV Lohr, wie wichtig und wirksam frühzeitige sportliche Angebote für Kinder sind. Die Kombination aus Spaß, Bewegung und sozialer Integration bietet den Kindern nicht nur eine tolle Möglichkeit zur körperlichen und geistigen Entwicklung, sondern schafft auch eine solide Grundlage für ihre sportliche Laufbahn in der Zukunft. Aktuelle Informationen zur KiSS und ihren neuen Angeboten sind zu finden auf www.main-echo.de.
