Grüne fordern dringend mehr Schulpsychologen für unsere Kinder!
Die Grünen fordern eine Verbesserung der Schulpsychologie in Österreich, angestoßen durch steigende psychische Bedürfnisse von Schüler:innen.

Grüne fordern dringend mehr Schulpsychologen für unsere Kinder!
In Österreich ist die Situation bezüglich der psychosozialen Unterstützung für Kinder und Jugendliche nach wie vor unzureichend. Die Grüne Bildungssprecherin Sigrid Maurer fordert mehr Tempo beim Ausbau der Schulpsychologie und kritisiert die bestehenden Betreuungsschlüssel. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte der ideale Betreuungsschlüssel bei 1 zu 2.500 liegen, während Dänemark diesen mit 1 zu 800 deutlich besser umsetzt. Maurer beschreibt die Situation als unbefriedigend und betont, dass 30 Sozialarbeiter für 400.000 Schülerinnen und Schüler „blanker Hohn“ sei. Der derzeitige Schlüssel von 1 zu 13.000 sei nicht tragbar.
Ein „unübersichtlicher Kompetenzdschungel“ zwischen Bund, Ländern und Gemeinden erschwert die Situation zusätzlich. Der Bildungsminister Martin Wiederkehr habe „weder Überblick noch Strategie“ in Bezug auf die psychosoziale Unterstützung für Schüler:innen, bemängelt Maurer. Zuständigkeiten sind derzeit zwischen den Bundesländern, dem Bildungsministerium und dem Sozialministerium aufgeteilt, ohne eine zentrale Stelle für Koordination und Monitoring.
Neue Maßnahmen und Initiativen
Ab 2026 sollen an allen Schulen Workshops zum Thema „Psychosoziale Unterstützung und Mental Health“ eingeführt werden. Diese Maßnahmen sind Teil der Initiative „Starke Schule, starke Gesellschaft“, die durch eine Verdopplung des Budgets auf vier Millionen Euro pro Jahr unterstützt wird. Zudem plant das Bildungsministerium, die Planstellen in der Schulpsychologie bis Ende 2027 von 190 auf 390 zu verdoppeln, um auf die wachsenden Anforderungen der Schülerinnen und Schüler zu reagieren.
Eine sofortige Reaktion auf die steigenden psychischen Belastungen ist dringend erforderlich, besonders in Anbetracht von belastenden Ereignissen wie dem Amoklauf in Graz. Zudem wird ab Herbst 2025 eine bundesweit geregelte Schulsozialarbeit etabliert, beginnend mit 30 Stellen an Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS). Diese Initiative sieht vor, im Jahr darauf weitere 25 Stellen hinzuzufügen.
Psychosoziale Gesundheit im Fokus
Die WHO definiert psychosoziale Gesundheit als einen Zustand des Wohlbefindens, der es Individuen ermöglicht, ihre Fähigkeiten auszuschöpfen, Lebensbelastungen zu bewältigen und produktiv zu arbeiten. Psychosoziale Gesundheit ist essenziell für das Wohlbefinden, und Schulbedingungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Unterstützung und gerechte Behandlung wirken positiv, während Konflikte und fehlende Wertschätzung negative Einflüsse darstellen können.
Als Teil der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie wird die Förderung der psychosozialen Gesundheit als eines der 10 Gesundheitsziele in Österreich angestrebt. Diese Strategie wurde vom Bildungsministerium entwickelt und zielt darauf ab, die Resilienz im schulischen Umfeld zu stärken. Doch die Ergebnisse der WHO-HBSC-Studie zeigen, dass die Lebenszufriedenheit der Schülerinnen und Schüler mit zunehmendem Alter sinkt und mehr Mädchen als Burschen an psychischen Beschwerden leiden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Handlungsbedarf in der Schulpsychologie größer ist denn je. Um den Schülerinnen und Schülern die notwendige Unterstützung zu bieten, müssen dringend flächendeckende Maßnahmen ergriffen werden, um die psychosoziale Gesundheit im Schulalltag zu fördern.
Für weiterführende Informationen zu Themen der Schulpsychologie und psychosozialen Gesundheit können die Berichte und Pläne auf Kleine Zeitung, Schule.at sowie Gesundheit.gv.at eingesehen werden.