Hündin Grace kämpft gegen Depressionen: Ein neuer Hoffnungsträger in Steyr!
Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr bringt die Border-Collie-Hündin Grace Hoffnung in die psychiatrische Therapie.

Hündin Grace kämpft gegen Depressionen: Ein neuer Hoffnungsträger in Steyr!
Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr sorgt Grace, eine nahezu einjährige Border-Collie-Dame, für ein bisschen Hoffnung und Normalität im oftmals herausfordernden Krankenhausalltag. Die tiergestützte Therapie, die hier unter der Leitung der 42-jährigen Evelyn Kreiner, diplomierte psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflegerin und Stationsleiterin, implementiert wird, findet in Österreich bisher nur selten Anwendung, besonders im psychiatrischen Bereich. Dennoch zeigt sich, dass die Verbindung zwischen Mensch und Tier heilsame Wirkungen entfalten kann und somit einen wertvollen Beitrag zur psychischen Gesundheitsversorgung leistet. Evelyn Kreiner ist überzeugt von den positiven Effekten des Kontakts zu Tieren, der Stresshormone abbauen und die Ausschüttung des Bindungshormons Oxytocin fördern kann, was entspannend wirkt und zur Verbesserung des Wohlbefindens beiträgt.
In der psychiatrischen Station des Klinikums integriert Grace sich schrittweise in den Alltag. Zunächst verbringt sie Zeit in ruhigeren Bereichen, gewöhnt sich allmählich an die Geräusche und Gerüche des Krankenhauses und hat Rückzugsmöglichkeiten, damit sie sich sicher fühlen kann. Ihre Integration erfolgt unter strengen Hygieneregeln und Sicherheitsstandards; eine ärztliche Zuweisung ist erforderlich, und auch das Einverständnis der Patienten wird vorab eingeholt. Die Therapieeinheiten können variieren, in Zeit und Dauer, und starten häufig mit einfachen Aktivitäten, wie Streicheln oder Spaziergängen im Therapiegarten, um Berührungsängste abzubauen und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.
Wissenschaftliche Fundierung und positive Effekte
Studien, die in Ländern wie Norwegen und Italien durchgeführt wurden, belegen signifikante Verbesserungen bei Patienten, die tiergestützte Therapie erhalten. Diese Verbesserungen sind vielfältig: Patienten berichten von reduzierter Angst und Aggression, gesteigertem Selbstwertgefühl sowie einer besseren Therapie-Compliance. Grace fungiert in diesem Kontext als „Eisbrecher“, der es den Patienten erleichtert, sich zu öffnen und ihre Ängste zu überwinden. Das Pflegepersonal hat hierbei eine zentrale Rolle, indem es die Interaktion zwischen Mensch und Tier beobachtet und dokumentiert, was für den terapheutischen Erfolg von großer Bedeutung ist.
Der Einsatz von Tieren in der Therapie fördert nicht nur das Wohlbefinden der Patienten, sondern kann auch intensiv positive Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit haben. Wie auf klimek-psychotherapie.de beschrieben, senken Tiere Stress und Ängste und wirken sich günstig auf das Herz-Kreislaufsystem und die hormonellen Systeme aus. Die Anwesenheit von Hunden, wie Grace, kann depressive Verstimmungen reduzieren, Aggressivität verringern und soziale Interaktionen fördern.
Das Projekt wird von der Klinikumbereichsleiterin Sylvia Löschenkohl und Abteilungsleiter Martin Barth unterstützt, die die bedeutende Rolle von Grace im Klinikalltag hervorheben. Martin Barth beschreibt sie als stille Therapeutin, die Nähe, Sicherheit und Vertrauen schafft. Auch die Kolleginnen und Kollegen der Station reagieren durchweg positiv auf die junge Hündin, die durch ihre Anwesenheit zu einem angenehmen Arbeitsklima beiträgt und die zwischenmenschlichen Beziehungen fördert.
Die tiergestützte Therapie im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr ist also nicht nur eine innovative Methode, die Hilfe zur Selbsthilfe bietet, sondern stellt auch einen Schritt in die Zukunft der psychiatrischen Behandlung dar. Während es in Österreich noch eines größeren Bewusstseins und Standardisierung bedarf, um tiergestützte Angebote flächendeckend zu etablieren, hat Evelyn Kreiner bereits mit Grace einen wichtigen Grundstein gelegt und zeigt auf, wie Tiere als therapeutische Begleiter eine Lücke in der psychischen Versorgung schließen können.
Das Potenzial von Tieren in der Psychotherapie ist vielversprechend. Laut krone.at können nicht nur die emotionalen Bande zwischen Mensch und Tier heilsam sein, sondern auch die beobachteten Verbesserungen bei Ängsten und Depressionen zeigen, dass tiergestützte Therapie einen wertvollen Platz in der ganzheitlichen Gesundheitsversorgung verdienen kann. Der Weg ist geebnet, und Grace hat den ersten Schritt gewagt.