Trentino erlaubt Anti-Bären-Spray: Schutz oder Aggression?
Das Trentino erlaubt den Einsatz von Anti-Bären-Spray durch Rettungskräfte und regelt den Abschuss von bis zu acht Bären jährlich.

Trentino erlaubt Anti-Bären-Spray: Schutz oder Aggression?
Der Landtag der Autonomen Provinz Trient hat kürzlich einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der die Regulierung des wachsenden Bärenbestands in der Region zum Ziel hat. Mit diesem Gesetz wird es erlaubt, bis zu acht Bären pro Jahr gezielt abzuschießen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen und Zwischenfälle zwischen Menschen und Bären zu reduzieren. Diese Entscheidung fällt nicht leicht, insbesondere im Hinblick auf die emotionale und ethische Debatte über den Schutz von Wildtieren. Der Entwurf wurde mit 19 Stimmen dafür, 11 Enthaltungen und 2 Gegenstimmen angenommen.
Die Bärenpopulation im Trentino wird auf über 100 Exemplare geschätzt und wächst jährlich um etwa 10%. Dies hat zu einem Anstieg der Konflikte zwischen Mensch und Tier geführt, besonders nach dem tragischen Vorfall, bei dem ein junger Läufer von einem Bären getötet wurde. Diese Ereignisse haben die öffentliche Diskussion über die Koexistenz von Mensch und Natur angestoßen. Tierschutzorganisationen äußern sich kritisch zu dem Gesetz und fordern eine verantwortungsvollere Handhabung des Wildtierbestands. Sie plädieren für Maßnahmen, die das friedliche Zusammenleben fördern und den Lebensraum der Bären respektieren.
Maßnahmen zur Konfliktminimierung
Um die Sicherheit in Waldgebieten zu erhöhen, plant die Provinz die Ausstattung von Berufen, die häufig in Wäldern tätig sind, mit Anti-Bären-Spray. Rettungsteams, Feuerwehrleute und Bergretter sollen mit diesem Spray ausgestattet werden, um im Falle eines Bärenangriffs ohne Gewaltanwendung reagieren zu können. Roberto Failoni, der Beauftragte für Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei, betont die Notwendigkeit, Waldarbeiter zu schützen und gleichzeitig den Respekt gegenüber wilden Tieren aufrechtzuerhalten. Die Ausrüstung kann nach der Erlass entsprechender Durchführungsverordnungen erfolgen Kleine Zeitung.
Darüber hinaus wird der Austausch herkömmlicher Mülltonnen durch bärensichere Behälter angestrebt, um Bären nicht unnötig in die Nähe menschlichen Wohnraums zu locken. Auch die Forstwache erhält die Verantwortung für die Entscheidungsfindung über den Abschuss problematischer Bärenexemplare, wobei die Anordnung zum Abschuss dem Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti obliegt Südtirol News.
Öffentliche Reaktionen und Diskussionen
Das neu beschlossene Gesetz hat große Wellen geschlagen und sorgt für intensive Debatten in der lokalen Gemeinschaft und darüber hinaus. Kritiker des Gesetzes bemängeln, dass der gezielte Abschuss von Bären kein nachhaltiger Ansatz ist und das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur gefährden könnte Natürlich Jagd.
Die Herausforderung liegt in der Schaffung eines harmonischen Zusammenlebens von Menschen und Bären, während gleichzeitig die Sicherheit gewährleistet werden muss. Die Diskussion über den zukünftigen Umgang mit der Bärenpopulation im Trentino bleibt zwar kontrovers, zeigt jedoch auch das dringende Bedürfnis nach einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Forstwirtschaft.