Wiener KMU im Fokus: Greentools für nachhaltige Zukunft gefordert!

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OekoBusiness Wien untersucht die Rolle von KMU in der grünen Wirtschaft im EU-Projekt "Green at Heart" am 2.09.2025.

OekoBusiness Wien untersucht die Rolle von KMU in der grünen Wirtschaft im EU-Projekt "Green at Heart" am 2.09.2025.
OekoBusiness Wien untersucht die Rolle von KMU in der grünen Wirtschaft im EU-Projekt "Green at Heart" am 2.09.2025.

Wiener KMU im Fokus: Greentools für nachhaltige Zukunft gefordert!

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts „Green at Heart“ hat OekoBusiness Wien die bedeutende Rolle von nachhaltig orientierten Klein- und Mittelunternehmen (KMU) für eine grüne Wirtschaft untersucht. An diesem Projekt sind Partnerorganisationen aus Amsterdam und Madrid beteiligt, um gemeinsam Strategien zur Förderung nachhaltiger Praktiken in KMU zu entwickeln. Statistiken zeigen, dass 99,7 Prozent aller Unternehmen in Österreich KMU sind, wobei in Wien über 150.000 Betriebe existieren. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky betont die Wichtigkeit dieser Unternehmen für die grüne Transformation und die lokale Wertschöpfung.

Ein zentrales Ergebnis des Projekts ist die Identifizierung von wesentlichen Faktoren, die die Professionalisierung von KMU in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) vorantreiben. Hierzu zählen internes Knowhow und die Verfügbarkeit von Fachkräften. Umgekehrt stehen KMU oft vor zahlreichen Hürden wie regulatorischen, finanziellen und Wissensbarrieren. Durch die Analyse von 120 Unternehmensbewertungen, die unter ESG-Gesichtspunkten durchgeführt wurde, zeigte sich, dass Betriebe mit anfänglich geringem Wissen ihre Umweltleistungen um durchschnittlich 34 Prozent steigern konnten, während Unternehmen mit höherem Ausgangswissen nur eine Steigerung von etwa 15 Prozent erreichten.

Instrumente zur Unterstützung von KMU

Im Rahmen des Projekts wurden zwei Diagnosetools entwickelt, die KMU dabei unterstützen sollen, ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern: Go Sustainable und Circular Transition Indicators (CTI). Jedes teilnehmende Unternehmen erhielt eine Förderung von bis zu 8.000 Euro zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Diese Initiativen adressieren die bestehenden Barrieren und bieten konkrete Hilfestellungen für KMU.

Das Projekt wird durch den Europäischen Innovationsrat und die Exekutivagentur für KMU (EISMEA) gefördert, mit finanzieller Unterstützung aus dem COSME-Fonds. In einem Policy Paper werden zentrale Erkenntnisse und Empfehlungen festgehalten, um politische Entscheidungsprozesse zu beeinflussen und das nachhaltige Wirtschaften von KMU nachhaltig zu fördern.

Nicht nur lokal, sondern auch europaweit denken

Eine Studie des Hasso-Plattner-Instituts, die 169 Unternehmer:innen aus den Sektoren Produktion, Industrie, Bauwesen und Handwerk befragte, zeigt, dass weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen (46 %) der Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert beimisst. Die Umfrage offenbarte, dass lediglich 26 % eigene KPIs zur Messung ihrer Nachhaltigkeitsfortschritte festgelegt haben. Die soziale Nachhaltigkeit hat dabei mit 61 Prozent der Befragten die höchste Priorität, gefolgt von ökonomischer (52 %) und ökologischer Nachhaltigkeit (43 %).

Obwohl 53 % der Unternehmen keine Mitarbeiter:innen für Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen, sehen 41 % Nachhaltigkeit als Kernwert ihrer Unternehmensidentität. Zu den Motivationen für nachhaltiges Wirtschaften zählen unter anderem die Verbesserung des Unternehmensimages und die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität.

Im Hinblick auf die strategische Ausrichtung betont ein Artikel von Haufe die Notwendigkeit für KMU, klare Verantwortlichkeiten im ESG-Bereich zu definieren. Vier Meilensteine werden empfohlen, um auf dem Weg zur nachhaltigen Unternehmensführung Fortschritte zu erzielen: Das Festlegen klarer Verantwortlichkeiten, die Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse, die Entwicklung nachhaltiger Strategien sowie das Einbeziehen der Lieferkette.

Für 2024 wird ein Wendepunkt in der Nachhaltigkeitsberichterstattung für KMU prognostiziert, da die Umsetzung dieser Meilensteine den Unternehmen ermöglicht, proaktiv auf Marktbedingungen und Stakeholder-Erwartungen zu reagieren. Die Integrationsstrategien sind entscheidend, um nicht nur unternehmerische Ziele zu erreichen, sondern auch einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft zu nehmen.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse sowohl des Projekts „Green at Heart“ als auch der zusätzlichen Studien die Herausforderungen und Chancen für KMU auf dem Weg zu nachhaltigerem Wirtschaften auf. Der Handlungsbedarf ist offensichtlich, um sowohl lokal als auch auf europäischer Ebene einen signifikanten Beitrag zur grünen Transformation zu leisten.

Für weitere Informationen über die Projekte und Strategien zur Förderung von KMU in der Nachhaltigkeitsentwicklung besuchen Sie bitte die Berichte von presse.wien.gv.at, digitalzentrum-berlin.de und haufe.de.