Trumps Plan zum Stopp russischer Öle könnte Preise steigen lassen

Trumps Plan zum Stopp russischer Öle könnte Preise steigen lassen

US-Präsident Donald Trump versucht erneut, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Diesmal zielt er nicht auf Russland selbst ab, sondern auf die Länder, die russisches Öl kaufen.

China und Indien im Fokus

An der Spitze dieser Liste stehen China und Indien, zwei der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt. Trump kündigte an, dass die USA diesen Ländern wirtschaftliche Strafen auferlegen könnten, falls Russland nicht innerhalb von 50 Tagen einem Friedensabkommen zustimmt.

Globale Auswirkungen der Sanktionen

Die Folgen dieser Sanktionen könnten weitreichend sein, nicht nur für die beiden großen Märkte in Asien, sondern auch für die gesamte Weltwirtschaft. Indien und China würden gezwungen sein, alternative Ölquellen zu suchen, um hohen US-Zöllen oder anderen Sanktionen zu entgehen. Im Jahr 2022 erwirtschaftete Russland etwa 192 Milliarden Dollar durch den Verkauf von Öl, so die Internationale Energieagentur. Ein möglicher Stopp dieser Ölverkäufe könnte nicht nur Russland treffen, sondern auch weltweit die Ölpreise in die Höhe treiben, falls die täglich mehr als 7 Millionen Barrels Öl, die Russland exportiert, plötzlich aus dem Markt verschwinden.

Reaktionen auf Trumps Drohung

Bisher haben die Ölmärkte kaum auf Trumps Drohung reagiert, hauptsächlich aufgrund von Unsicherheiten darüber, ob Trump seine Ankündigungen tatsächlich umsetzen wird. Auch China zeigte sich am Dienstag unbeeindruckt. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte, dass „Zwang“ keinen Konflikt beenden würde. Indien hat sich bislang nicht zu den angedrohten Maßnahmen geäußert. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte tatsächlich unternommen werden.

Das „Hammer“-Gesetz

Im Rahmen der Reaktion auf die russische Invasion in die Ukraine haben die USA, das Vereinigte Königreich und die Europäische Union Importverbote und Preisobergrenzen für russisches Öl eingeführt. Russland hat seine Exporte jedoch schnell umgelenkt und verkauft nun verstärkt an Käufer in Asien, vor allem in China und Indien, die verstärkt Öle zu ermäßigten Preisen aufkaufen.

Trumps Plan für Sekundärzölle

Trump kündigte an, dass die USA „sekundäre Zölle“ auf Länder erheben werden, die russisches Öl kaufen. Ein US-Beamter erklärte, dass es sich um Sanktionen gegen die Länder handle, die das Öl von Russland erwerben. Diese Form der Sanktionen könnte eine erhebliche Auswirkung auf die russische Wirtschaft haben und sowohl Indien als auch China dazu drängen, den Kauf von russischem Öl zu überdenken.

Auswirkungen auf die internationalen Märkte

Allerdings könnte eine solche Strategie auch unerwünschte Folgen haben. Russland macht 36% der Ölimporte Indiens und fast ein Fünftel der Importe Chinas aus. Ein sofortiger Stopp der russischen Ölimporte ohne klares Ersatzangebot könnte zu einem dramatischen Anstieg der Ölpreise führen, was möglicherweise auch auf Trumps eigene Energiepolitik zurückfallen könnte.

Symbolische Drohungen?

Die angedrohten Maßnahmen scheinen zwei Ziele zu verfolgen: Russland zu signalisieren, dass es möglicherweise von Einnahmen abgeschnitten wird, und Druck auf dessen Handelspartner auszuüben. Experten äußern sich jedoch skeptisch, ob und wie weit Trump tatsächlich bereit ist, seine Drohungen in die Tat umzusetzen, da er selbst ein Interesse daran hat, die Handelsbeziehungen mit diesen großen Volkswirtschaften aufrechtzuerhalten.

Während Trump also mit Zöllen droht, könnte es sein, dass diese Maßnahmen mehr symbolischen Charakter haben, als tatsächlich umzusetzen sind. In der geopolitischen Diskussion zählt jedoch auch das Signal, das damit gesendet wird.

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