COP30 in Belém: Hoffnungen und Enttäuschungen für den Klimaschutz!
COP30 in Belém präsentiert ehrgeizige Klimaziele, jedoch bleiben wichtige Themen wie fossile Brennstoffe unberührt.

COP30 in Belém: Hoffnungen und Enttäuschungen für den Klimaschutz!
Die COP30 in Belém, Brasilien, hat heute eine neue Fünfjahresvision und eine überarbeitete Aktionsagenda zur Umsetzung des globalen Klimaschutzes vorgestellt. Laut ÖkoNews wurden 480 bestehende Initiativen in 117 konkrete Handlungspläne überführt, was als Fortschritt in Bereichen wie Energie, Landwirtschaft, Finanzen und Gesundheit gewertet wird. Investitionsankündigungen im Billionenbereich wurden ebenfalls verzeichnet, während ein globaler Plan zur Verdreifachung erneuerbarer Energien präsentiert wurde.
Einige Milliardenprogramme zielen darauf ab, Wälder, Landwirtschaft und Resilienz zu stärken. Erfreulicherweise wurde erstmals eine formale Zusammenarbeit zwischen Regierungen und nichtstaatlichen Akteuren in koordinierten Strukturen erreicht. Dennoch kritisieren Beobachter, dass es an verbindlichen Verpflichtungen für einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen mangelt, was insbesondere durch den Druck von Erdölstaaten in den Verhandlungen bedingt ist.
Fehlende Fortschritte im fossilfreien Ausstieg
Wie Focus berichtet, sorgt der Entwurf für das Abschlussdokument der COP30 für Ernüchterung, da das Wort „fossil“ im Text nicht vorkommt. Stattdessen wird lediglich auf einen Aufruf von der letzten COP in Dubai verwiesen. Die Europäische Union konnte sich nicht mit ihrer Forderung nach einem Fahrplan zur Abkehr von fossilen Energieträgern durchsetzen, was von Bundesumweltminister Carsten Schneider als enttäuschend wahrgenommen wird.
Der Entwurf betont zwar die Notwendigkeit, den globalen Treibhausgas-Ausstoß zu verringern, bleibt jedoch vage bezüglich der Themen Waldschutz und Handel. Es gibt keine neuen Verpflichtungen, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen; stattdessen wurden bestehende Bekenntnisse erneuert. Auch die Hilfen für Entwicklungsländer zur Anpassung an die Folgen der Erderwärmung sollen bis 2035 verdreifacht werden, was allerdings fünf Jahre später als ursprünglich vorgesehen festgelegt wurde.
Politischer Machtkampf und globale Konsequenzen
Der Klimagipfel wird auch von einem Machtkampf zwischen verschiedenen Ländern geprägt. Inselstaaten kämpfen um ihre Existenz, während ölreiche Länder die Ausstiegsformulierungen aus fossilen Brennstoffen blockieren. Länder wie China und Indien haben erheblichen Einfluss auf die globalen Investitionsströme, während die EU auf ambitioniertere Klimaziele dringt, berichtet Zeit.
Obwohl das Treffen bedeutende organisatorische und strukturelle Fortschritte erzielt hat, bleiben zentrale Probleme ungelöst, wie der Climate Action Tracker verdeutlicht: Der aktuelle Kurs führt bis 2100 zu einer Erwärmung von rund 2,8 Grad. Ein „Implementation Accelerator“ wird vorgeschlagen, um den notwendigen Fortschritt zu fördern, jedoch bleibt die Lücke zwischen Wirtschaft und Umwelt weiterhin groß.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die COP30 in Belém den multilateralen Willen demonstriert, doch der politische Mut für tiefgreifende Veränderungen fehlt. Die Verhandlungen, in denen 194 Staaten eine Abschlusserklärung zustimmten, spiegeln eine besorgniserregende Uneinigkeit und die Herausforderungen wider, die bei der Verwirklichung der Klimaziele bestehen.