Sachsen-Anhalt: Neues Gesetz fördert Bürgerbeteiligung bei erneuerbaren Energien!

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Sachsen-Anhalt fördert mit neuem Gesetz die Bürgerbeteiligung an erneuerbaren Energien. Gemeinden profitieren finanziell und gestalten die Energiewende aktiv mit.

Sachsen-Anhalt fördert mit neuem Gesetz die Bürgerbeteiligung an erneuerbaren Energien. Gemeinden profitieren finanziell und gestalten die Energiewende aktiv mit.
Sachsen-Anhalt fördert mit neuem Gesetz die Bürgerbeteiligung an erneuerbaren Energien. Gemeinden profitieren finanziell und gestalten die Energiewende aktiv mit.

Sachsen-Anhalt: Neues Gesetz fördert Bürgerbeteiligung bei erneuerbaren Energien!

Am 16. September 2025 hat Sachsen-Anhalt ein wegweisendes Gesetz zur finanziellen Beteiligung von Gemeinden an erneuerbaren Energien eingeführt. Laut Ökonews erhalten Gemeinden nun jährlich 2.500 Euro pro Megawatt (MW) Photovoltaik-Leistung und 5.500 Euro pro MW Windkraftleistung. Ziel ist es, die Gemeinden aktiv in den Prozess der Energiewende einzubinden und ihnen finanzielle Anreize zu bieten.

Das Gesetz ist in zwei Stufen unterteilt. In der ersten Stufe wird eine Mindestbeteiligung der betroffenen Gemeinden festgelegt, die sich an der Leistungsfähigkeit der Anlagen orientiert. Die zweite Stufe bietet den Gemeinden und Anlagenbetreibern die Möglichkeit, alternative Beteiligungsmodelle zu entwickeln. Im Rahmen ihres Selbstverwaltungsrechts können Gemeinden individuell die für sie sinnvollste Lösung aushandeln. Diese alternativen Modelle müssen dabei gesetzlich als angemessen definiert sein.

Bürgerbeteiligung als Schlüssel zur Energiewende

Eine aktuelle Studie belegt, dass Bürgerbeteiligung einen entscheidenden Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende in Deutschland leisten kann, ausgenommen beim Ausbau der Stromleitungen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Akzeptanz der Bevölkerung für erneuerbare Energien zu fördern. Ein zentraler Aspekt hierbei ist die finanzielle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Projekten, die oft durch die regionalen Entwicklungsgesellschaften und Stadtwerke organisiert wird.

Im Rahmen dieser Initiativen haben verschiedene Leitfäden zur finanziellen Bürgerbeteiligung an Wind- und Solarparks inzwischen an Wichtigkeit gewonnen. Laut Windindustrie Deutschland wurden die Leitfäden von eueco sowohl 2021 als auch 2023 aktualisiert, um auf neue Anforderungen zu reagieren. Diese bieten praxisnahe Orientierung zu Finanzierungsmodellen und richten sich an Projektträger, Stadtwerke sowie Kommunen.

Vielfältige Beteiligungsmodelle für Gemeinden

Die Leitfäden umfassen auch neue Formate wie Strombonus- und Anwohnerstrommodelle. Diese Ansätze zielen darauf ab, den Interessensausgleich zwischen Projekten und Kommunen zu fördern und bieten praktikable sowie standardisierte Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung. Über 450 realisierte Bürgerbeteiligungen im Bereich erneuerbare Energien zeigen, dass diese Modelle in der Praxis erfolgreich angewendet werden können.

Ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Bürgerbeteiligung findet sich im Rahmen des Forschungsvorhabens ReWA. Diese Untersuchung befasst sich mit dem Zusammenhang von Wertschöpfung, Beteiligung und Akzeptanz in mehreren Kommunen, wobei die Intensität der Mitspracherechte unterschiedliche Formen annimmt. Laut Unendlich viel Energie können Bürger durch verschiedene Modelle, wie etwa eigene Anteile an Projekten oder durch indirekte finanzielle Beteiligungen, von der Wertschöpfung profitieren.

Sowohl direkte als auch indirekte Beteiligungsarten zeigen konkrete Beispiele, wie Bürger in die Energiewende eingebunden werden können: In Schlöben profitieren Mitglieder eines „Bioenergiedorfs“ von kostenlosem Zugang zu Nahwärme und Telekommunikationsnetzen. In Tuningen bietet die EnBW Solar GmbH Nachrangdarlehen für einen Solarpark an, während in Lommatzsch Bürger*innen über ein DKB-Bürgersparen einen Zugang zu festen Zinssätzen erhalten.

Die Ausweitung finanzieller Beteiligungsmodelle und die Einbeziehung der Bürger in Entscheidungsprozesse sind essential für die Akzeptanz und den Erfolg der Energiewende. Sie ermöglichen es Gemeinden, aktiv am Wandel teilzuhaben und von den Vorteilen der erneuerbaren Energien zu profitieren.