Energiewende in Gefahr: Europa fehlt die Ladeinfrastruktur für E-Autos!
Am 19.11.2025 zeigt eine Studie, dass Europas Ladeinfrastruktur nur 26 % des EU-Ziels für 2030 erreicht. Es sind spürbare Lücken zu schließen.

Energiewende in Gefahr: Europa fehlt die Ladeinfrastruktur für E-Autos!
Die Studie des Blogs motointegrator.de hat umfassende Daten zur aktuellen Ladeinfrastruktur in Europa veröffentlicht. Der Bericht zeigt alarmierende Mängel auf, da es derzeit nur etwa 1 Million öffentlich zugängliche Ladepunkte auf dem gesamten Kontinent gibt. Dies steht in starkem Kontrast zu den ehrgeizigen Zielen der Europäischen Union, die bis 2030 insgesamt 3,5 Millionen Ladepunkte errichten möchte. Leider herrscht eine Lücke von 74 %, die sich nur schwer schließen lässt, wie oekonews.at berichtet.
Ein weiterer Aspekt, der aus dem Bericht hervorgeht, ist die Ankündigung der EU über eine Investition von 600 Millionen Euro in 70 spezifische Projekte zur Ladeinfrastruktur. Diese Projekte umfassen neben E-Ladestationen auch Tanklager für Methanol und Ammoniak sowie 38 Wasserstofftankstellen. Die finanziellen Mittel reichen jedoch nicht aus, um die bestehende Lücke wirksam zu schließen. Zudem vermeldet der EU-Bericht, dass eine geplante Projektförderungsrunde aufgrund budgetärer Engpässe nicht wie geplant stattfinden kann.
Wachstum der Elektroautos und Ladeinfrastruktur
Ein Bericht des Verbandes der Europäischen Automobilhersteller (ACEA) hebt hervor, dass der Absatz von Elektroautos in der EU zwischen 2017 und 2023 dreimal schneller gewachsen ist als die Installation neuer Ladepunkte. Um die notwendigen CO2-Reduktionsziele zu erreichen, wird geschätzt, dass bis 2030 jährlich achtmal mehr Ladepunkte erforderlich sind. Die ACEA ermittelte für das vergangene Jahr die Installation von über 150.000 neuen Ladepunkten, sodass bislang insgesamt über 630.000 Ladepunkte vorhanden sind, wie insideevs.de berichtet.
Um an das ambiöse Ziel der EU mit 3,5 Millionen Ladepunkten bis 2030 zu gelangen, müsste eine Installation von etwa 410.000 Ladepunkten pro Jahr realisiert werden, was fast 8.000 Ladepunkten pro Woche entspricht. ACEA geht sogar davon aus, dass insgesamt 8,8 Millionen Ladepunkte benötigt werden, was eine Installation von 1,2 Millionen Ladepunkten pro Jahr erfordert – also mehr als 22.000 pro Woche.
Regionale Unterschiede in der Ladeinfrastruktur
Zusätzlich zur allgemeinen Betrachtung wurden spezifische Statistiken über die Verfügbarkeit von Ladepunkten in den verschiedenen europäischen Ländern präsentiert. Laut Statista sind diese Daten nach Ländern aufgeschlüsselt, was auf deutliche regionale Unterschiede hinweist. Die Veröffentlichung der Daten fand am 17. Februar 2025 statt, und die Statistiken sind für registrierte Nutzer in verschiedenen Formaten zugänglich.
Die unzureichende Ladeinfrastruktur stellt eine erhebliche Hürde für das Wachstum der Elektromobilität in Europa dar. Sigrid de Vries, Generaldirektorin der ACEA, äußerte Besorgnis über die Lücke zwischen dem schnellen Absatz von Elektrofahrzeugen und der langsamen Expansion der Ladeinfrastruktur. Um die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs voranzutreiben, sind erhebliche Investitionen in die öffentliche Ladeinfrastruktur dringend erforderlich.
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um herauszufinden, ob Europa in der Lage ist, das ambitionierte Ziel von 3,5 Millionen Ladepunkten bis 2030 zu erreichen und die notwendige Infrastruktur für die Zukunft der Elektromobilität aufzubauen.