Die Geschichte des Döner Kebap in Kassel ist eine bemerkenswerte Reise, die vor 40 Jahren ihren Anfang nahm. Als der türkische Gastronom Can Kara aus dem südtürkischen Iskenderun nach Deutschland kam, war der Döner in der Stadt noch ein völlig unbekanntes Gericht. Im Jahr 1981 landete er in Berlin, wo die Delikatesse bereits populär war, und zog 1983 schließlich nach Kassel.
Hier begann alles bescheiden mit einem Imbissbus an der Heiligenröder Straße, wo Kara zunächst Bratwurst und Pommes verkaufte. Doch die Idee, das beliebte Gericht aus Berlin nach Kassel zu bringen, ließ ihn nicht los. Er beschloss, den ersten Döner in der Stadt zu kreieren. „Döner Kebap war in Kassel und Umgebung noch nicht bekannt“, erklärte er, und so machte er sich daran, Kalbfleisch zu marinieren und auf den Drehspieß zu stecken.
Die Anfänge des ersten Dönerladens
Die ersten Reaktionen der Kasseler waren überwältigend: „Fantastisch, viel besser als Gyros“, hörte Kara oft von seinen Kunden. Der Erfolg des ersten Döners führte zur Expansion. 1988 wagte Kara den Schritt in die Innenstadt und eröffnete „Kara's Grill“ an der Unteren Königsstraße, dem ersten Dönerladen in dieser Lage.
Das Geschäft blühte: „Wir hatten von 10 Uhr bis 4 Uhr morgens geöffnet“, erinnert sich Kara, „und die Leute kamen aus der ganzen Umgebung zu uns.“ In den besten Zeiten besaß das Familienunternehmen bis zu fünf Filialen in Kassel. Diese Zeit war geprägt von einer regen Nachfrage und einem wachsenden Interesse an dem Gericht, das mittlerweile auch als ein Symbol der multikulturellen Gastronomie gilt.
Im Laufe der Jahre hat sich die Döner-Kultur in Kassel verändert. Heute betreibt die Familie Kara drei Restaurants, nachdem die ursprüngliche Filiale 2012 in größere Räumlichkeiten umgezogen ist. Darüber hinaus gibt es Standorte in der Nähe des Hallenbades Ost und an der Ysenburgstraße. Doch trotz der Vielzahl an Optionen in der Stadt erlebt der Betrieb Herausforderungen.
Die Herausforderungen der heutigen Zeit
Besonders herausfordernd ist die Situation am Standort am Stern, der vor kurzem abgegeben wurde. „Personalmangel und zu viel Konkurrenz“ sind die Gründe, die Can Kara für die Schließung anführt. Die Gastronomie kämpft landesweit mit diesen Problemen, und Kassel ist keine Ausnahme.
Trotz der Schwierigkeiten expandiert das Geschäft an der Heiligenröder Straße erfolgreich weiter. Hier bedient sein Sohn Alex Kara die stetig wachsende Kundschaft, die vor allem aus Berufstätigen und Anwohnern besteht. Die Speisekarte bietet neben Döner auch Dürüm und Falafel sowie die einheimische Currywurst mit Pommes. Kann man die Erscheinung des Döner Kebap in Kassel wirklich als Erfolgsgeschichte bezeichnen.
„Nur am Döner hat sich nichts geändert“, sagt Can Kara stolz. Dieser Satz bringt zum Ausdruck, wie sehr die Liebe und die Tradition zur türkischen Küche in der Familie gelebt werden. Die Zeit mag fortschreiten, aber der Döner bleibt ein unveränderlicher Bestandteil der Kasseler Esskultur. Weitere Informationen zu dieser faszinierenden Geschichte sind hier zu finden.
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