EU-Klimaziel: Drahtseilakt zwischen Emissionsreduktion und Fristen!
Die EU steht vor Herausforderungen bei der Festlegung des Klimaziels 2040. Wichtige Entscheidungen stehen bevor, während Fristen drängen.

EU-Klimaziel: Drahtseilakt zwischen Emissionsreduktion und Fristen!
In einem aktuellen Rundschreiben wurde das ungeduldige Warten auf das EU-Klimaziel für 2040 thematisiert. Das geplante Ziel sieht eine drastische Verringerung der Netto-Treibhausgasemissionen um 90 % im Vergleich zu 1990 vor. Dieses Ziel soll die Grundlage für den neuen national festgelegten Beitrag (NDC) der EU bis 2035 im Rahmen des Pariser Abkommens bilden. Laut Kleine Zeitung ist eine Mitteilung des NDCs an das UNFCCC-Sekretariat für das Jahr 2025 geplant, bevor die nächste Klimakonferenz (COP30) im November stattfindet.
Der Druck auf die EU wächst, nachdem sie bereits die Frist zur Einreichung der 2035-Ziele im Februar nicht einhalten konnte. Symptome dieser Verzögerung zeigt sich unter anderem in den Rufen von UNO-Klimabeauftragtem Simon Stiell nach einem neuen Klimaplan für Europa. Im Juni 2023 gab es Berichte, die eine Verschiebung des 2040-Klimaziels ins Spiel brachten, insbesondere von Seiten Frankreichs. Eine Gruppe von elf EU-Staaten, zu denen auch Österreich, Deutschland und Frankreich gehören, drängt darauf, die Entscheidung über das Ziel nicht am 18. September, sondern beim EU-Gipfel Ende Oktober zu treffen.
Status der Treibhausgasemissionen in der EU
Die aktuellen Emissionen der EU-27 waren 2022 alarmierend hoch, mit insgesamt etwa 3.375 Millionen Tonnen Treibhausgasen in CO₂-Äquivalenten. Deutschland, Frankreich, Italien und Polen trugen zusammen etwa 57 % zu diesen Emissionen bei, mit Deutschland allein, das mehr als 22 % beisteuerte. Diese Zahlen stammen aus einem Bericht des Umweltbundesamtes.
Die Pro-Kopf-Emissionen variieren innerhalb der EU, wobei Luxemburg mit 12,5 Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Kopf an der Spitze steht. Diese Daten belegen, wie unterschiedlich die Länder der EU beim Erreichen von Klimazielen abschneiden:
Land | CO₂-Äquivalente pro Kopf (t) |
---|---|
Malta | 4,3 |
Frankreich | ca. 5,8 |
Italien | ca. 7,0 |
Deutschland | 8,9 |
Polen | 10,2 |
Luxemburg | 12,5 |
Die Bedeutung des Pariser Abkommens
Im Kontext dieser Entwicklungen sind die Ziele des Übereinkommens von Paris, das 2015 verabschiedet wurde, von zentraler Bedeutung. Es legt fest, dass die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Niveaus beschränkt werden soll. Anstrengen soll man sich sogar, den Anstieg unter 1,5 °C zu halten. Der aktuelle Stand der NDCs und die erforderlichen Reduktionen werden immer dringlicher, da der UNEP Emissions Gap Report zeigt, dass die bisherigen Verpflichtungen nicht ausreichen werden, um das vereinbarte Ziel zu erreichen, wie im Umweltbundesamt erläutert wird.
Die EU muss nun dringend handeln, um ihre Emissionen weiter zu reduzieren und die Ziele des Pariser Abkommens zu erfüllen, bevor die nächste globale Bestandsaufnahme 2023 die Möglichkeit bietet, die Fortschritte zu bewerten und neue Verpflichtungen zu formulieren. Ein Versäumnis könnte nicht nur die laufenden Bemühungen um Klimaschutz beeinträchtigen, sondern auch das internationale Ansehen der EU schädigen.