EU-Befragung: 90% fordern stärkere Zusammenarbeit und neue Einnahmen!

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Die Umfrage zeigt, dass 90% der Europäer mehr Geschlossenheit der EU fordern. Was sind die Herausforderungen und Prioritäten?

Die Umfrage zeigt, dass 90% der Europäer mehr Geschlossenheit der EU fordern. Was sind die Herausforderungen und Prioritäten?
Die Umfrage zeigt, dass 90% der Europäer mehr Geschlossenheit der EU fordern. Was sind die Herausforderungen und Prioritäten?

EU-Befragung: 90% fordern stärkere Zusammenarbeit und neue Einnahmen!

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass sich die Mehrheit der Europäer, darunter auch viele Österreicher, ein geschlosseneres Auftreten der Europäischen Union (EU) wünscht. Laut einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Verian, die zwischen dem 5. und 29. Mai 2025 durchgeführt wurde, fordern 90% der Befragten in der EU ein stärkeres gemeinsames Auftreten, während dieser Wunsch immerhin von 83% der österreichischen Befragten geteilt wird. Das EU-Budget steht ebenfalls im Fokus: Rund 77% der EU-Bürger und 65% der Österreicher sind der Meinung, dass die Union mehr finanzielle Mittel benötigt, um ihrer Rolle gerecht zu werden.

Ein weiteres zentrales Thema in der Umfrage ist die Akzeptanz neuer EU-Einnahmequellen. Weniger als ein Drittel der Befragten in Österreich sind von neuen Einnahmequellen überzeugt, während ein weiteres Drittel die Ideen zumindest „eher“ befürwortet. In ganz Europa wünschen sich über 50% eine Erweiterung der Einnahmequellen, etwa durch Steuern auf Treibhausgasemissionen oder Unternehmensgewinne. Die Europäische Kommission plant im Rahmen des nächsten mehrjährigen EU-Budgets von 2 Billionen Euro neue Eigenmittel, um diese Erkenntnisse umzusetzen.

Budget und Finanzierung der EU

Die Umfrage ergab, dass nur 25% der europäischen Befragten und 20% der Österreicher eine gemeinsame EU-Finanzierung von Projekten kategorisch unterstützen. Rund 50% sind jedoch „wahrscheinlich“ für diese Maßnahmen. Eines der Hauptanliegen der Befragten ist die Verknüpfung von EU-Geldern mit Rechtsstaatlichkeit, der 45% der EU-Bürger und der gleichen Anteil in Österreich zustimmen. Ebenso wünschen sich 68% der Europäer und über 50% der Österreicher eine stärkere Rolle der EU beim Schutz vor globalen Krisen.

Ein großer Teil der Befragten sieht Vorteile in der EU-Mitgliedschaft. 73% der Europäer, jedoch nur 60% der Österreicher, befürworten die Vorteile, während rund 50% der EU-Bewohner ein positives Bild von der Union haben, in Österreich sind es lediglich 38%. Angesichts der steigenden Inflation und der damit verbundenen Kosten zeigt die Umfrage, dass 41% der EU-Bürger und 42% der Österreicher diese Themen als die dringendsten Anliegen für das EU-Parlament erachten.

Politische Trends und Herausforderungen

In einem breiteren Kontext betrachtet, stehen die bevorstehenden EU-Wahlen, die am 9. Juni 2024 in Deutschland stattfinden, vor der Tür. Dies geschieht zu einer Zeit, in der zahlreiche rechtspopulistische und euroskeptische Parteien hohe Zustimmungswerte in vielen EU-Ländern aufweisen. In neun Mitgliedstaaten könnten diese Parteien als stärkste politische Kraft hervortreten. Historisch gesehen gab es in den ersten Jahrzehnten nach der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) 1951 eine starke öffentliche Zustimmung zur EU. Jedoch führte der Vertrag von Maastricht 1992 zu einem Rückgang des Vertrauens, bekannt als „post-Maastricht blues“.

Seit der letzten Europawahl hat sich das Vertrauen in die EU und ihre Institutionen unter 50% bewegt. Angesichts der Krisen, die die EU seit 2009 erlitten hat, sind politische Maßnahmen gefragt, um die öffentliche Wahrnehmung zu verbessern – etwa durch die Spitzenkandidatenregelung oder die Europäische Bürgerinitiative. Letztere soll das Interesse an Europawahlen steigern. Eine Umfrage vom September und Oktober 2023 zeigt, dass 70% der EU-Bürger das Gefühl haben, die EU beeinflusse ihr tägliches Leben positiv, insbesondere in den Bereichen Sicherheit und Frieden sowie der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten.

Zusammenfassend betrachtet, ist es klar, dass viele Europäer eine verstärkte Unterstützung für eine geschlossene EU und eine zukunftsorientierte Finanzierungsstrategie fordern, während die politischen Herausforderungen vor den bevorstehenden Wahlen nicht zu unterschätzen sind. Politische Akteure, wie die ÖVP und SPÖ in Österreich, fordern zudem verschiedene Maßnahmen, um die EU-Vorteile besser zu kommunizieren und gegen die steigenden Lebenshaltungskosten anzukämpfen. Auch die NEOS fordern das Ende des Einstimmigkeitsprinzips, um schnellere Entscheidungen innerhalb der Union zu ermöglichen.

Für mehr Informationen besuchen Sie bitte vienna.at und bpb.de.