Erinnerungskultur in Schulen: Kinder stellen Fragen zum Nationalsozialismus
Erinnerungskultur in Schulen: Kinder stellen Fragen zum Nationalsozialismus
Am 9. November, dem Jahrestag der schrecklichen Reichspogromnacht von 1938, fand im Pamina-Studienseminar in Rohrbach ein bedeutender Tag der Erinnerungskultur und Demokratiebildung statt. Hier werden zukünftige Grundschullehrerinnen und -lehrer auf die Herausforderungen vorbereitet, die mit der Aufklärung über den Nationalsozialismus verbunden sind. Ulrike Maria Regner, die engagierte Lehrerin, die die Veranstaltung organisiert hat, betont die Wichtigkeit, die dunklen Kapitel der Geschichte nicht nur zu kennen, sondern aktiv zu thematisieren.
Einblicke in die Vergangenheit
Regner und ihr Team haben eine eindrucksvolle Ausstellung zusammengestellt, die die grausamen Taten gegen jüdische Mitbürger und die Zerstörung von Synagogen in Deutschland thematisiert. „Wer seine Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen“, so Regner. Diese Botschaft ist besonders relevant, da die Gesellschaft aktuell mit dem Wiederaufleben von Extremismus und Rassismus konfrontiert ist. Umso wichtiger ist es, dass Lehrkräfte die Fragen der Kinder ernst nehmen und sie behutsam an die Themen Holocaust und Nationalsozialismus heranführen.
Die Veranstaltung beinhaltete auch eine Exkursion von 120 Lehramtsanwärtern zu drei Gedenkstätten in der Pfalz und Rheinhessen, um die Bedeutung des Gedenkens hautnah zu erleben. Diese verpflichtenden Besuche sind Teil der Lehrerausbildung in Rheinland-Pfalz, die auf die wachsenden Bedrohungen durch Extremismus reagiert. Regner erklärt, dass bereits Grundschulkinder Fragen zum Holocaust haben und es entscheidend ist, diese sensibel zu beantworten.
Kindgerechte Ansätze für die Aufklärung
Ein Film über den Nationalsozialismus, der auf dem Buch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ basiert, regte die angehenden Lehrkräfte dazu an, über kindgerechte Lehrmethoden nachzudenken. Regner hebt hervor, dass es wichtig ist, Kindern die Geschehnisse der Vergangenheit verständlich zu machen, sei es durch das Putzen von Stolpersteinen oder durch geeignete Literatur. Bücher wie das „Graphic Diary“ von Anne Frank und „Papa Weidt“ sind wertvolle Hilfsmittel, um die Themen anschaulich und einfühlsam zu vermitteln.
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Ort | Rohrbach, Deutschland |