Die digitale Revolution im Supermarkt hat jetzt auch Lidl erreicht! Der Discounter aus Bad Wimpfen bringt das innovative Bezahlsystem Scan & Go in seine Filialen. Kunden können ihre Produkte einfach mit einer App scannen und direkt in ihre Einkaufstüten packen. Am Ende des Einkaufs wird nur noch die App an der Self-Checkout-Kasse gescannt – schnell, einfach und zeitsparend!
Doch nicht alles ist so rosig, wie es scheint. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg äußert scharfe Kritik an diesem neuen System. Die App ist nicht für alle zugänglich, und viele Kunden fühlen sich benachteiligt, weil die attraktiven Rabatte nur für App-Nutzer gelten. „Wir erhalten zahlreiche Beschwerden von Verbrauchern, die sich diskriminiert fühlen, weil sie ihre Daten nicht preisgeben möchten“, erklärt eine Sprecherin der Verbraucherzentrale.
Datensammeln im Fokus
Ein weiteres heißes Thema: die Datensammlung! Wer die App nutzt, muss sich bewusst sein, dass sein Einkaufsverhalten genau verfolgt wird. Professor Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg warnt, dass durch Künstliche Intelligenz personalisierte Coupons erstellt werden, die auf das individuelle Kaufverhalten zugeschnitten sind. „Die Supermärkte wollen ihre Zielgruppen besser verstehen und analysieren“, so Rüschen.
Obwohl das Scan & Go-System in einer Lidl-Filiale in Neckarsulm bereits getestet wird, bleibt unklar, wann es deutschlandweit verfügbar sein wird. Rüschen ist sich sicher, dass die klassische Kasse auch in Zukunft bestehen bleibt, da nicht jeder Kunde mit dem Handy während des gesamten Einkaufs hantieren möchte. Die Frage bleibt: Werden die Kunden diesen digitalen Fortschritt annehmen oder bleibt es ein Nischenangebot?