Die Wasserknappheit im nördlichen Äthiopien hat katastrophale Ausmaße angenommen, insbesondere in der kriegsgeplagten Region Tigray. Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, berichtet von alarmierenden Zuständen: „Immer öfter bekommen wir Hilferufe von Projektpartnern vor Ort, dass kein Trinkwasser mehr vorhanden ist“. Während bereits über 700.000 Menschen während des zweijährigen Bürgerkriegs in Tigray starben, sind viele der über eine Million Binnenflüchtlinge weiterhin stark gefährdet, da die Wasserversorgung stark beschädigt wurde.
Um den betroffenen Menschen zu helfen, arbeitet Jugend Eine Welt nun mit den Salesianern Don Boscos zusammen, um in den Städten Shire, Adwa und Mekelle drei Wasserstellen instand zu setzen. Diese Maßnahmen sind Teil eines Projekts, das durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (ADA) gefördert wird, und ermöglicht schätzungsweise 10.000 Personen den Zugang zu Wasser für den Hausgebrauch. Zudem wird durch einen Wasser-LKW täglich 45.000 Liter Wasser an 15.000 Binnenflüchtlinge verteilt. Wolfgang Wedan, der globale Nothilfe-Koordinator, betont die Wichtigkeit dieser Wasserversorgung: „Die drei Wasserstellen ermöglichen sowohl den Binnenvertriebenen als auch der lokalen Bevölkerung einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser.“ Die Herausforderung bleibt jedoch enorm, da ein Großteil der Bevölkerung gezwungen ist, Wasser aus verunreinigten Quellen zu trinken.
Zusätzliche Unterstützung benötigt
Die Lage ist nicht nur in Bezug auf Wasser kritisch. Für viele Kinder und Jugendliche, die in der Region leben, ist die Schulbildung aufgrund des Konflikts nicht mehr gewährleistet. Über 2,3 Millionen Kinder konnten seit 2020 nicht zur Schule gehen. Heiserer hebt hervor: „Die Menschen in Tigray sind weiterhin auf fremde Hilfe angewiesen.“ Die geplanten Projekte, die auch die Wiederinstandsetzung des Schulsystems umfassen, stehen klar im Fokus von Jugend Eine Welt, da Bildung für die Zukunft der Region unerlässlich ist. Die Organisation ruft die Menschen zur Unterstützung auf, denn selbst kleine Beträge können einen großen Unterschied im Leben dieser hilfsbedürftigen Menschen machen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
