Trauriges Ende für KidsTV: Brezina und ORF trennen sich nach 20 Jahren!
Thomas Brezinas Kinder-Produktion KidsTV wird nach ORF-Kooperationsende aufgelöst. Gründe sind wirtschaftliche Vorgaben und Programmneuausrichtung.

Trauriges Ende für KidsTV: Brezina und ORF trennen sich nach 20 Jahren!
Die Produktionsfirma KidsTV von Thomas Brezina wird nach dem Ende der Kooperation mit dem ORF aufgelöst. Der Schritt erfolgt wegen wirtschaftlicher Vorgaben des ORF für das Jahr 2026, wie am Montag bekannt gegeben wurde. Die interne Mitteilung an die Mitarbeiter besagt, dass die Firma unter den neuen Rahmenbedingungen nicht fortgeführt werden kann. Thomas Brezina bezeichnete diesen Moment als besonders schwer, da er seit 40 Jahren für den ORF arbeitet und KidsTV vor 20 Jahren im Auftrag des ORF gegründet wurde. Die Auflösung der Firma erfolgt im Besitz der TKB-Privatstiftung, die sich nach sorgfältiger Prüfung zu diesem Schritt entschlossen hat.
Der ORF gab an, dass die bisherige Zusammenarbeit im Kinderprogramm nicht fortgeführt werden kann. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann erklärte, die Entscheidung sei nicht leicht gefallen und würdigte den Einfluss von Brezina auf das Kinderprogramm. KidsTV, das unter Brezinas kreativer Leitung stand, prägte das Kinderprogramm des ORF seit 1995. Viele seiner Figuren und Geschichten erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit bei Generationen von Kindern.
Ausblick auf die Zukunft
Trotz der schwierigen Entscheidung hofft Weißmann, dass die Geschichte von ORF und KidsTV nur vorübergehend unterbrochen ist. Brezina kündigte an, dass er an vielen neuen Projekten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene arbeiten wird. Die Beendigung der Kooperation kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Kinderfernsehen allgemein vor Herausforderungen steht, wie auch Dieter Wiedemann in seinen Überlegungen zur Zukunft des Kinderfernsehens betont.
Wiedemann schlägt vor, audiovisuelle Kindermedien aus der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks herauszulösen und stattdessen staatlich zu finanzieren. Er hebt die gesellschaftliche Verantwortung für die Bildung und Erziehung von Kindern hervor, die auch die Medien umfasst. Kritisch anmerkt er, dass die länderspezifischen Partikularinteressen die Bildung und Medien in Deutschland stark beeinflussen. Laut den Daten der KIM-Studie lag der Anteil der öffentlich-rechtlichen TV-Angebote bei 25% in der Nutzung durch 3- bis 13-Jährige, während der KiKA mit einem Marktanteil von 13,2% das von den Kindern präferierte Angebot war.
Die Mediennutzung hat sich indessen stark verändert. 2020 nutzten 58% der Kinder das Internet mindestens einmal pro Woche, und 49% schauten regelmäßig Videos online. Wiedemann kritisiert, dass die Vertretung von Kinderinteressen in den Aufsichtsgremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bislang unzureichend ist. Er unterstreicht die Notwendigkeit einer Diskussion über die Qualität von Kindermedien sowie die Entwicklung von Qualitätskriterien.
Abschließend plädiert Wiedemann für eine Sonderfinanzierung von gemeinwohlorientierten audiovisuellen Kinderprogrammen. Dies könnte dazu beitragen, dass Kinderangebote, wie der KiKA, linear erhalten und ausgebaut werden können. Die Verantwortung für die Finanzierung und Kontrolle von Kindermedien sollte in die Hände der Gesellschaft gelegt werden, um einen gerechtfertigten Zugang zu qualitativ hochwertiger kindgerechter Medieninhalte zu gewährleisten.
Für Thomas Brezina und seine Fans bleibt die Hoffnung bestehen, dass seine kreative Reise im Bereich des Kinderfernsehens noch nicht zu Ende ist. Während die Veränderungen im ORF Kinderprogramm bedeutende Auswirkungen haben, eröffnet sich gleichzeitig die Möglichkeit für neue, innovative Ansätze in der Kinderunterhaltung.