Tierschützerin testet 24 Stunden auf Vollspaltenboden in Innsbruck!

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Tierschützerin verbringt 24 Stunden auf Vollspaltenboden in Innsbruck. Aktion zum Testen der Haltungsbedingungen am 1.09.2025.

Tierschützerin verbringt 24 Stunden auf Vollspaltenboden in Innsbruck. Aktion zum Testen der Haltungsbedingungen am 1.09.2025.
Tierschützerin verbringt 24 Stunden auf Vollspaltenboden in Innsbruck. Aktion zum Testen der Haltungsbedingungen am 1.09.2025.

Tierschützerin testet 24 Stunden auf Vollspaltenboden in Innsbruck!

Am 1. September 2025 plant eine Tierschützerin in Innsbruck eine eindringliche Aktion, um auf die Bedingungen der Schweinehaltung aufmerksam zu machen. Sie wird 24 Stunden lang auf einem Vollspaltenboden verbringen, um die Realität der Tiere hautnah zu erfahren. Der VGT (Verein gegen Tierfabriken) hat diese Aktion initiiert und betont dabei, dass es zwar ein angekündigtes Ende des Vollspaltenbodens geben soll, jedoch diese Einstellung von der Schweineindustrie als positiv wahrgenommen wird. Die Aktion findet vor der Spitalskirche in der Maria-Theresien-Straße 2, Innsbruck, statt und beginnt um 11:00 Uhr.

Der Vollspaltenboden ist eine Art von Buchten, die mit Betonböden ausgestattet sind und über Schlitze verfügen, damit Kot und Harn abfließen können. Dieses System wird von der industrie nicht kritisch betrachtet, da die Tiere trocken stehen und das Ausmisten weitestgehend entfällt. Trotz der hygienischen Vorteile gibt es in diesen Buchten keine unterschiedlichen Funktionsbereiche, was die Lebensqualität der Schweine erheblich einschränkt. Wie verbrauchergesundheit.gv.at erklärt, sind unstrukturierte Vollspaltenbuchten seit dem 1. Januar 2023 gesetzlich verboten.

Gesetzliche Neuerungen in der Schweinehaltung

Seit dem genannten Datum sind neue Vorgaben in Kraft, die den Umgang mit Schweinen grundlegend ändern. Laut den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes müssen beispielsweise Liegebereiche in neuen oder umgebauten Ställen mindestens ein Drittel der Buchtfläche ausmachen und können entweder geschlossen und eingestreut sein oder über einen maximalen Perforationsanteil von 10% verfügen. Abweichungen müssen den Tierschutzrichtlinien entsprechen, die in der 1. Tierhaltungsverordnung detailliert festgelegt sind.

Zusätzlich müssen Landwirte, die sich auf die neuen Standards einstellen, auch mit finanziellen Folgen rechnen. Der Bau neuer Ställe kann Investitionen von bis zu 1 Million Euro erfordern, was damit zu tun hat, dass die Übergangsfristen bis 2040 eingeführt wurden. Eine Einigung der politischen Koalitionspartner auf eine Novelle des Tierschutzgesetzes erfolgte am 13. Mai 2025.

Die Rolle der Tierschutzorganisationen

Die Tierschützerin, die an der Aktion teilnimmt, wird auf einer Fläche von 0,65 m² auf dem Vollspaltenboden verweilen, wobei ein Drittel dieser Fläche nur eine eingeschränkte Spaltenanzahl aufweist. Diese persönlichen Erfahrungen sollen dazu beitragen, die Öffentlichkeit für die Missstände in der Schweinehaltung zu sensibilisieren. Der VGT weist darauf hin, dass die von der wachsenden Bewegung geforderten Änderungen in der Schweinehaltung zwar auf der politischen Agenda stehen, die Umsetzung der Gesetze jedoch noch aussteht.

Die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und Österreich zeigen, dass der gesellschaftliche Druck auf die Landwirtschaft wächst. Eine umfassende Reform ist erforderlich, um den Tierschutz zu verbessern und den angesprochenen gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden. Eine erste Stufe der Reform sieht ein Verbot der Haltung in unstrukturierten Vollspaltenbuchten bis zum 1. Juni 2034 vor, was damit einhergeht, dass etwa 170 Betriebe ausgenommen sind, bis sie ihre Ställe anpassen.

Wie die neuesten Informationen verdeutlichen, wird viel Wert auf Nachhaltigkeit und Tierwohl gelegt. Projekte wie IBeST+ zielen darauf ab, neue Standards in der Schweinehaltung zu entwickeln, die sowohl das Tierwohl als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich diese gesetzlichen Bestimmungen auf die Praxis auswirken werden.