Wien blickt auf erfolgreiches Jahr als Demokratiehauptstadt zurück!
Wien übergibt 2025 den Titel der Europäischen Demokratiehauptstadt an Cascais; Rückblick auf ein erfolgreiches Demokratiejahr.

Wien blickt auf erfolgreiches Jahr als Demokratiehauptstadt zurück!
Wien hat am 19. November 2025 den Titel der Europäischen Demokratiehauptstadt an Cascais in Portugal übergeben. Bürgermeister Michael Ludwig übergab den Staffelstab an seinen Amtskollegen Nuno Piteira Lopes im Wiener Rathaus. Dies markiert einen Abschluss eines erfolgreichen Jahres für Wien, das sich 2023 gegen sieben andere Städte durchsetzen konnte und von einer Jury sowie 4.000 Europäer*innen gewählt wurde, um diese Ehre zu tragen.
Das Jahr 2025 ist für Wien besonders bemerkenswert, da es verschiedene Jubiläen umfasst: 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 70 Jahre Neutralität und 30 Jahre EU-Beitritt. Im vergangenen Jahr organisierte die Stadt das Wiener Demokratiejahr, das mit 600 Programmpunkten und vier internationalen Konferenzen aufwartete.
Erfolgreiches Wiener Demokratiejahr
Im Rahmen des Wiener Demokratiejahres wurden 80 Leuchtturm-Projekte aus 34 Ländern beim Innovation in Politics Awards präsentiert. Außerdem wurden im Zuge der „Truth, Lies and Democracy Game Jams“ 14 Computerspiele entwickelt, die sich gegen Desinformation richten. Der Wiener Demokratietag, der am 15. September gefeiert wurde, war ein weiterer Höhepunkt, an dem über 40 Organisationen in 15 Gemeindebezirken Aktionen durchführten.
Bürgermeister Ludwig würdigte bei der Übergabe die zahlreichen Veranstaltungen und die positive Resonanz auf die Initiative. Besonders betonte er, dass das Engagement für die Demokratie mit der Titelübergabe nicht endet. Der Demokratiestadtrat Jürgen Czernohorszky hob die Wichtigkeit eines neuen Büros für Mitwirkung hervor, das gegründet wurde, um die Teilhabe und Mitbestimmung in der Stadt zu fördern. Zudem wurde die erste Wiener Demokratie-Strategie erarbeitet, welche unter Beteiligung von 500 Wienerinnen und Wienern zustande kam.
Ein neuer Ansatz für Bürgerbeteiligung in Europa
Die Relevanz der Demokratie in Europa wird zunehmend diskutiert, vor allem im Hinblick auf Bürgerbeteiligung. Laut einer Studie von der Bertelsmann-Stiftung wünschen sich viele Bürger:innen ein größeres Mitspracherecht in der EU, haben jedoch wenig Vertrauen in die bestehenden Beteiligungsinstrumente. Zudem zeigen aktuelle Eurobarometer-Daten, dass nur 43 Prozent der Bürger:innen glauben, dass ihre Stimme in der EU zählt, während 78 Prozent sich mehr Mitspracherecht wünschen.
In diesem Kontext zeigt Wien, wie Bürgerbeteiligung aktiv gefördert werden kann. Das neue Förderprogramm für Demokratie-Projekte stellt 300.000 Euro zur Verfügung, aus dem 34 Projekte ausgewählt wurden. Helfried Carl, Gründer der Initiative „European Capital of Democracy“, vermerkte, dass viele inspirierende Veranstaltungen in Wien ihren Ursprung hatten und dass die Arbeit Wiens als Modell für andere Städte dienen könnte.
Nuno Piteira Lopes äußerte, dass das Engagement Wiens in der Demokratiearbeit inspirierend war und dass Cascais weiterhin von diesen Anstrengungen lernen möchte. Die Auswahl für die nächste Europäische Demokratiehauptstadt im Jahr 2027 läuft bereits, was zeigt, dass das Engagement für demokratische Werte in Europa nicht nachlässt.
In der aktuellen Debatte um die demokratische Legitimation der EU ist es unerlässlich, dass ein politischer Wille und ein kultureller Wandel stattfinden, um Bürgerbeteiligung ernsthaft zu fördern. Die erforderliche Infrastruktur für Bürgerbeteiligung könnte maßgeblich dazu beitragen, das Vertrauen der Bürger in die EU zu verbessern.
Wiener Presse berichtet, dass …
Kurier konstatiert, dass …
Regierungsforschung hebt hervor, dass …