In einem Rechtsstreit, der sich über mehrere Monate hinzog, wurde der bekannte Walschützer Paul Watson vor der drohenden Auslieferung an Japan bewahrt. Der kanadisch-amerikanische Aktivist, bekannt für seine umstrittenen Methoden und als Gründer der Sea Shepherd Conservation Society, wurde im Juli in Grönland festgenommen, nachdem Japan einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erlassen hatte. Watson, der am 17. Dezember 2024 von dänischen Behörden nicht ausgeliefert wurde, gilt als Schlüsselfigur im Kampf gegen den Walfang und hat sowohl Bewunderung als auch heftige Kritik auf sich gezogen. Die Vorwürfe, die Japan gegen ihn erhob, beziehen sich auf einen Vorfall in der Antarktis im Jahr 2010, bei dem ihm vorgeworfen wurde, ein Walfangschiff beschädigt und die Walfänger in ihrer Arbeit gestört zu haben. Watson bestritt die Anschuldigungen, und seine Anwälte argumentierten, dass sie lediglich ein Vorwand seien, um ihn zum Schweigen zu bringen, nachdem er Japan öffentlich für Verstöße gegen internationale Vereinbarungen zur Walrettung kritisiert hatte, wie die Plattform vienna.at berichtete.
Japaner mit neuen Walfang-Ambitionen
Als ob die Lage nicht schon angespannt genug wäre, plant Japan, sein Walfangschiff "Nisshin Maru" durch ein brandneues Schiff zu ersetzen, was laut Berichten von Jiji Press eine drastische Entwicklung in der japanischen Walfangpolitik darstellt. Das Unternehmen Kyodo Senpaku Co. hat angekündigt, 6 Milliarden Yen (etwa 45 Millionen Euro) in den Bau eines Ersatzschiffes zu investieren, um den aktuellen internationalen Schifffahrtsbestimmungen gerecht zu werden. Diese Vorgaben verlangen, dass Schiffe in den antarktischen Gewässern bis 2019 über einen doppelten Rumpf verfügen und keinen Schweröltreibstoff verwenden dürfen. Während Japan lange Zeit den Walfang in weiteren arktischen Gewässern praktiziert hat, setzen sie ihre Aktivitäten in den näher gelegenen Gewässern fort. Laut jüngsten Informationen plant Kyodo Senpaku, die Preise für Walfleisch zum europäischen Markt um 20 Prozent zu erhöhen und eine Crowdfunding-Kampagne zur Unterstützung des neuen Schiffbaus zu starten, wie auch Whales.org berichtet.
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