53 Staaten zögern: Wo bleiben unsere Klimaziele für 2030?

Weltweite Erneuerbare-Energieziele stagnieren trotz COP28-Erklärung. Analyse zeigt Handlungsbedarf für Klimaschutz.

Weltweite Erneuerbare-Energieziele stagnieren trotz COP28-Erklärung. Analyse zeigt Handlungsbedarf für Klimaschutz.
Weltweite Erneuerbare-Energieziele stagnieren trotz COP28-Erklärung. Analyse zeigt Handlungsbedarf für Klimaschutz.

53 Staaten zögern: Wo bleiben unsere Klimaziele für 2030?

Am 11. August 2025 zeigt eine Analyse von Ember, einer renommierten Energie-Denkfabrik, gravierende Defizite in den politischen Verpflichtungen der Staaten zur Steigerung der Erneuerbaren Energien. Laut den Ergebnissen haben sich 133 Länder verpflichtet, die globale Kapazität für erneuerbare Energien bis 2030 zu verdreifachen, jedoch mangelt es an konkreten Fortschritten und politischen Zielvorgaben. Die Erhebung, die fast zwei Jahre nach dem COP28-Abkommen veröffentlicht wurde, offenbart, dass nur 22 Länder, darunter 15 EU-Staaten, ihre Zielvorgaben angepasst haben. Dies ist nicht ausreichend, da die weltweiten nationalen Ziele lediglich auf etwa 7,4 Terawatt bis 2030 abzielen, was nur marginal über den COP28-Werten liegt.

Ein zentraler Punkt in der Debatte ist, dass von den 20 größten Strommärkten weltweit lediglich 11 Länder ihre Ziele aktualisiert haben. Länder wie die USA, Russland, Kanada und die Türkei haben keine neue Zielwerte veröffentlicht, was Zweifel an ihrem Engagement für den Klimaschutz aufwirft. Lediglich China und Südafrika planen, ihre Vorgaben bis 2025 zu überarbeiten, was die Dringlichkeit einer klaren politischen Strategie unterstreicht.

Der Klimakontext und COP28

Die COP28, die im Dezember 2023 in Dubai stattfand, markierte einen Wendepunkt in der internationalen Klimapolitik, indem sie eine historische Erklärung zur Abkehr von fossilen Energien und zur Verdreifachung der globalen erneuerbaren Kapazitäten verabschiedete. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war, mit Temperaturen, die 1,48 Grad über den Durchschnitt von 1850 bis 1900 lagen. Die globalen Emissionen erreichten neue Höchstwerte und die wissenschaftlichen Prognosen deuten darauf hin, dass die 1,5-Grad-Obergrenze in den kommenden Jahren überschritten werden könnte. Diese Ergebnisse verdeutlichen den massiven Handlungsbedarf, der in der politischen Bestandsaufnahme (Global Stocktake) während der COP28 festgestellt wurde.

Die globalen Treibhausgasemissionen müssen nach den Empfehlungen der Global Stocktake um 43 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2019 gesenkt werden. Des Weiteren sah das Abschlussdokument der COP28 auch politische Empfehlungen zur Minderung von Treibhausgasen vor, die die Relevanz von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz betonen. Eine Verdopplung der Energieeffizienz-Verbesserungsrate bis 2030 wird stellvertretend für die ambitionierten Ziele gefordert.

Zukunftsaussichten und finanzielle Rahmenbedingungen

Die COP28 verabschiedete auch Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung gefährdeter Entwicklungsländer, einschließlich der Vereinbarung eines „Loss and Damage-Fonds“ mit mehr als 700 Millionen US-Dollar sowie Zusagen für den Green Climate Fund in Höhe von über 12,8 Milliarden US-Dollar. Die bisherigen finanziellen Mittel sind jedoch nicht ausreichend, um eine umfassende Transformation der globalen Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Energiepolitik zu erreichen. Ein Großteil des erforderlichen Kapitals muss durch die Umlenkung bestehender Finanzströme sowie die Mobilisierung privaten Kapitals gewonnen werden.

Ember betont, dass staatliche Zielvorgaben entscheidend sind für den Klimaschutz sowie für die Planung von Stromnetzen und Investitionen in saubere Technologien. Die Ergebnisse der COP28 und die jüngste Analyse verdeutlichen die Dringlichkeit für alle Staaten, rasch zu handeln, um eine klimaneutrale Stromversorgung zu gewährleisten. Wenn die politischen Ambitionen nicht angehoben werden, könnte das ambitionierte 1,5-Grad-Ziel stark gefährdet sein.

Für weitere Informationen über die zukünftigen Herausforderungen und Fortschritte im Bereich erneuerbare Energien und Klimaschutz werfen Sie einen Blick auf ÖkoNews, Energiewende und Global 2000.