Erdbeben in Pozzuoli: Droht ein Ausbruch des Supervulkans?
Erdbeben in den Phlegräischen Feldern bei Neapel: Stärkung der seismischen Aktivität und Herausforderungen für die Region.

Erdbeben in Pozzuoli: Droht ein Ausbruch des Supervulkans?
In der Region der Phlegräischen Felder bei Neapel ereignete sich am Montag, den 1. September 2025, um 4.55 Uhr ein Erdbeben der Stärke 4,0. Das Epizentrum lag nahe der Stadt Pozzuoli, und es war das stärkste Erdbeben seit Beginn einer neuen seismischen Aktivitätsphase, die am Samstag begann. In den frühen Stunden des Montags wurden insgesamt mindestens 23 Erdbeben verzeichnet. Bislang sind keine größeren Schäden oder Verletzte gemeldet worden, wie oe24 berichtet.
Der Präfekt von Neapel, Michele di Bari, reagierte mit einer Einberufung des Zivilschutz-Koordinierungszentrums. Die Phlegräischen Felder sind bekannt für ihre hohe vulkanische Aktivität und wurden in der Vergangenheit häufig von Erdbeben heimgesucht. Obwohl in den letzten Monaten auch stärkere Erdstöße registriert wurden, handelt es sich überwiegend um kleine und meist kaum spürbare Erschütterungen.
Alarmstufe und staatliche Maßnahmen
Für das Gebiet gilt bereits seit elf Jahren die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. Um den Auswirkungen der ständigen Beben auf die Infrastruktur und Gebäude entgegenzuwirken, stellte die italienische Regierung im Februar 184 Millionen Euro bereit, um 50 Projekte zu finanzieren. Ein schweres Beben der Stärke 4,6 wurde am 30. Juni 2025 registriert und gilt als das stärkste der letzten 40 Jahre, wie geosphere.at anmerkt.
Das Gebiet hat eine komplexe vulkanische Struktur und ist seit über 80.000 Jahren aktiv. Historisch gab es dort seit den letzten 5.500 Jahren 27 Vulkanausbrüche, wobei der letzte im Jahr 1538 stattfand. Die Kriterien für die Beobachtung der seismischen Aktivitäten werden ständig überwacht, um potenzielle Gefahren schnellstens zu erkennen.
Seismische Analysen und aktuelle Forschung
Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse über die Phlegräischen Felder stammen aus einer Analyse von Erdbeben der letzten zehn Jahre, durchgeführt von einem internationalen Team, das neue seismische Signale entdeckte. Diese Signale deuten auf rissartige Strukturen in etwa 3,5 km Tiefe hin, die Magma- und Gasreservoire mit Fumarolen an der Oberfläche verbinden, wie das GFZ Helmholtz-Zentrum berichtet.
Diese Strukturen zeigen eine Länge von etwa 1000 Metern und eine geschätzte Höhe von 0,35 Metern. Trotz der aktiven Erdbeben und der dabei beobachteten Bodenhebung von bis zu 1,4 Metern seit 2005 gibt es derzeit keine Hinweise auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch. In der Region komme es zwar zu regelmäßigen Veränderungen, doch bleiben die Anzeichen stabil, was auf eine kontrollierte geophysikalische Situation hinweist.
Die kontinuierliche Überwachung durch seismische Stationen gewährleistet, dass die Bevölkerung informiert bleibt und mögliche Risiken rechtzeitig abgewendet werden können. Die aktuelle Lage in den Phlegräischen Feldern bleibt somit angespannt, aber unter Kontrolle.