Wien bleibt auf UNESCO-Roter Liste: Heumarkt-Projekt in der Kritik!

Wien, Österreich - Wien steht Berichten zufolge vor einer weiteren Herausforderung bezüglich seines Status als UNESCO-Weltkulturerbe. Laut einer Berichterstattung aus Wien plant die UNESCO, die Stadt ein weiteres Jahr auf der Roten Liste gefährdeter Welterbestätten zu belassen. Diese Information stammt aus einer „Draft Decision“, die dem Kurier vorliegt.
Das Hauptaugenmerk liegt auf dem umstrittenen Hochhausprojekt am Heumarkt im dritten Bezirk. Um den Status als Welterbe zu sichern, muss das Hochhausprojekt neu dimensioniert werden. Kritiker werfen der Wiener Stadtregierung vor, es fehle an einer klaren Linie und es werde eine „pseudojuristische Salamitaktik“ angewendet, um das Welterbekomitee zu täuschen. Die formale Entscheidung über Wiens Welterbestatus wird im Rahmen der Welterbekonferenz, die vom 6. bis 16. Juli in Paris stattfindet, getroffen.
Details zum Heumarkt-Projekt
Das Areal rund um den Heumarkt, das seit 2012 umgestaltet werden soll, wird weiterhin kontrovers diskutiert. Geplant war ursprünglich ein Luxus-Wohnturm von Architekt Isay Weinfeld mit einer Höhe von 74 Metern. Doch aufgrund der Lage in der Welterbe-Kernzone gab es immer wieder Höhenreduktionen. Eine Flächenwidmung von 2017 erlaubte eine Höhe von 66 Metern, während 2023 ein Projekt mit maximalen Bauhöhen von 56,5 und 47,85 Metern vorgestellt wurde. Aktuell plant man, beim Wohnturm zwei Geschosse zu entfernen, was die Höhe auf 49,95 Meter reduziert.
Doch die Entwicklungen blieben nicht ohne Widerstand. Kurz vor der Welterbe-Sitzung im Juli 2024 wurde ein neuer Vorschlag mit Höhen von 44 und 48 Metern präsentiert, der jedoch von den Welterbehütern abgelehnt wurde. Sie argumentierten, dass dieser neuen Vorschlag nicht die erforderlichen Anforderungen erfüllen würde. Seit 2017 belastet dieses Projekt den Welterbestatus Wiens, was auch an den Interventionen aus Paris liegt.
Wiens kulturelle Bedeutung
Wien ist nicht nur die Hauptstadt Österreichs, sondern auch ein zentraler Knotenpunkt der europäischen Geschichte. Ursprünglich als römisches Legionslager (Vindobona) gegründet, entwickelte sich die Stadt unter den Babenbergern und Habsburgern zu einem bedeutenden Handelszentrum. Im 17. Jahrhundert wurde Wien nach dem Sieg über die Osmanen 1683 zu einer barocken Metropole ausgebaut.
Die Stadt hat sich als kulturelles Zentrum etabliert, insbesondere in der Musik. Berühmte Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert haben hier gewirkt. Auch in den Wissenschaften, insbesondere in der Psychologie und Psychiatrie, blühten Figuren wie Sigmund Freud und Viktor Frankl in Wien auf. Das historische Zentrum von Wien wurde 2001 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen und umfasst 371 Hektar Kernzone sowie 462 Hektar Pufferzone, die den ersten Bezirk und bedeutende Ensembles wie das Schloss Belvedere umfasst, wie die UNESCO feststellt.
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Vorfall | Kultur |
Ort | Wien, Österreich |
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