Wien bleibt UNESCO-Sorgenkind: Heumarkt in der Baukrise!

Heumarkt, 1030 Wien, Österreich - Wien bleibt weiterhin auf der UNESCO-Roten Liste für gefährdete Welterbestätten. Der Grund für diese kritische Situation ist der anhaltende Streit um das Heumarkt-Projekt und die damit verbundenen Bauhöhen. Laut Angaben von Kosmo steht Wien seit 2017 auf dieser kritischen Liste, und eine formelle Entscheidung des Welterbe-Komitees wird im Juli 2024 in Paris getroffen. Der ursprünglich für das Heumarkt-Areal geplante 74 Meter hohe Wohnturm wurde aufgrund von öffentlicher Kritik überdimensioniert und anschließend reduziert.
Die aktuellen maximalen Bauhöhen liegen bei 56,5 Metern und 47,85 Metern (Stand 2023), wobei ein Plan aus dem Vorjahr eine weitere Reduzierung auf 49,95 Meter vorsah. Neueste Entwürfe für das Projekt „Heumarkt Neu“ sehen Höhen von 44 und 48 Metern vor. Diese Vorschläge erfüllen jedoch nicht die Anforderungen der UNESCO, die eine Angleichung an die umliegenden Gründerzeithäuser fordert. Der Kurier berichtet, dass Wien bis Februar 2026 einen aktualisierten Zustandsbericht einreichen muss. Die nächste Möglichkeit zur Bewertung durch die UNESCO wäre im Sommer 2026.
Hintergrund des Heumarkt-Projekts
Das Heumarkt-Projekt beschäftigt die Öffentlichkeit in Wien seit 2012. Die Umgestaltung des Areals, das das Hotel Intercontinental und einen Eislaufverein umfasst, war ursprünglich auf einen luxuriösen Wohnturm ausgelegt, der 74 Meter hoch sein sollte. Nach anhaltender Kritik wurde jedoch entschieden, die Höhen zu reduzieren. Die Flächenwidmung von 2017 erlaubte eine maximal mögliche Höhe von 66 Metern, jedoch wurde der Entwurf dann auf die bereits genannten Höhen angepasst.
Die UNESCO hat wiederholt einen überarbeiteten Entwurf gefordert, der die den Welterbestatus respektierende Architektur berücksichtigt. Dies zeigt sich auch in den bisherigen Interventionen hinsichtlich des Projekts, wobei Wien betont, dass die Umsetzung des Heumarkt-Projekts bis zur Klärung eines Gerichtsverfahrens zur Umweltverträglichkeitsprüfung ausgesetzt werden müsse. Laut Goerke ist das historische Zentrum von Wien seit 2001 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt und steht damit symbolisch für die Werte und die architektonische Bedeutung der Region.
Die Bedeutung des Welterbes
Die Aufnahme Wiens in die UNESCO-Liste basiert auf mehreren Kriterien, darunter die Bedeutung des urbanen Erbes und die besondere Architektur des historischen Zentrums. Diese Merkmale sind ein Zeugnis von bedeutenden Abschnitten der Menschheitsgeschichte, die das Interesse und die Besorgnis um die Veränderungen am Heumarkt weiter verstärken. Schon Schloss Schönbrunn, das seit 1996 als Weltkulturerbe gilt, hat zuvor Interventionen aus Paris erlebt, was die Sensibilität der UNESCO gegenüber baulichen Veränderungen in historischen Zonen verdeutlicht.
Zusammenfassend bleibt die Zukunft des Heumarkt-Projekts und Wiens Status auf der UNESCO-Liste bis zur endgültigen Entscheidung im Jahr 2024 ungewiss. Die Stadt hat nun die dringende Aufgabe, einen akzeptablen Kompromiss zu finden, um den Weltkulturerbe-Titel nicht zu gefährden.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | Streit um das Heumarkt-Projekt |
Ort | Heumarkt, 1030 Wien, Österreich |
Quellen |