Bär auf B82 erfasst: Autofahrer in letzter Sekunde gebremst!

Ein Bär verletzt bei Verkehrsunfall auf der B82 zwischen Miklauzhof und Bad Eisenkappel. Jagdexperten suchen nach ihm.
Ein Bär verletzt bei Verkehrsunfall auf der B82 zwischen Miklauzhof und Bad Eisenkappel. Jagdexperten suchen nach ihm.

Seeberg Straße (B82), 9135 Bad Eisenkappel, Österreich - Am Abend des 27. Mai 2025, gegen 22:00 Uhr, kam es auf der Seeberg Straße (B82) zwischen Miklauzhof und Bad Eisenkappel zu einem gefährlichen Vorfall. Ein Autofahrer wurde überrascht, als ein Bär plötzlich auf der Fahrbahn auftauchte. Um eine Kollision zu vermeiden, musste der 56-jährige Lenker abrupt bremsen. Trotz einer Berührung mit einem entgegenkommenden PKW konnte der Bär fliehen, indem er über die Böschung in Richtung Velach-Fluss lief. Es wird angenommen, dass das Tier bei dem Vorfall verletzt wurde, was Anlass zur Sorge gibt. Eine Nachsuche durch ortsansässige Jäger blieb bislang ohne Erfolg, wie Klick Kärnten berichtet.

Wildunfälle stellen ein ernstzunehmendes Problem dar, nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland. Laut dem Wildtierinstitut Baden-Württemberg wird alle 2,5 Minuten in Deutschland ein Auto mit einem großen Wildtier kollidiert. Jährlich fielen bis zu 27 Todesopfer und nahezu 600 Schwerverletzte in diesen Unfällen. Die Sachschäden summieren sich auf etwa 490 Millionen Euro. Über 200.000 Tiere, darunter Rehe, Rotwild und Schwarzwild, kommen jährlich im Straßenverkehr zu Schaden. Schätzungen des Deutschen Jagdverbands (DJV) zufolge werden landesweit etwa 1.000.000 Wildtiere jedes Jahr im Straßenverkehr getötet, wobei auch nicht erfasste Arten unter diesen Zahlen leiden.

Effiziente Präventionsmaßnahmen

Um dieser alarmierenden Situation entgegenzuwirken, hat das Wildtierinstitut Baden-Württemberg effektive Präventionsmaßnahmen gegen Wildunfälle in Angriff genommen. Die gesammelten Wildunfalldaten werden im EUSka-System (Elektronische Unfalltypensteckkarte) zentral erfasst und analysiert. Dies ermöglicht die Identifikation von 421 Wildunfallstrecken in Baden-Württemberg, die durch mindestens sechs Wildunfälle innerhalb von 200 Metern gekennzeichnet sind. Zu den häufigsten verunfallten Arten gehören Rehe, gefolgt von Wildschweinen, Dachsen, Füchsen und anderen Wildtieren, wie FVA BW zeigt.

Ein Blick auf die Daten der Jahre 2021 bis 2024 offenbart die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs. Die fallenden Unfallzahlen in den Korridoren des Generalwildwegeplans (GWP) zeigen Fortschritte, jedoch bleibt die Reduktion der Wildunfälle eine herausfordernde Aufgabe. Ziel ist die signifikante Reduzierung der Wildunfallzahlen, und es werden spezifische Empfehlungen gefordert, um die Effektivität der Maßnahmen zu erhöhen.

Langfristige Strategien zur Wildunfallverhinderung

Ein neues Projekt zur Wildunfallverhinderung beschäftigt sich mit der Forschung und Evaluierung von Präventionsmaßnahmen über einen Zeitraum von vier Jahren. Insbesondere die Komplexität des Wildunfallgeschehens erfordert fundierte Analysen, um den variierenden Faktoren gerecht zu werden. Wie das Wildbiologie-Institut anmerkt, fehlen bisher umfassende Untersuchungen zur Wirksamkeit existierender Schutzsysteme, was den Handlungsbedarf für Arten- und Tierschutz sowie zur Risikominderung für Menschen unterstreicht.

Insgesamt verdeutlicht der Vorfall in Kärnten, dass Wildunfälle nicht nur Gefahren für Tiere darstellen, sondern auch für Menschen, die die Straßen benutzen. Präventive Maßnahmen sind unerlässlich, um sowohl die Wildtierpopulation als auch die menschliche Sicherheit zu schützen.

Details
Vorfall Wildunfall
Ort Seeberg Straße (B82), 9135 Bad Eisenkappel, Österreich
Verletzte 1
Schaden in € 56
Quellen