USA kündigen schnelle Zollabkommen an – Importwirtschaft im Aufschwung!

Vienna, Österreich - US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer hat angekündigt, dass die USA in den kommenden Wochen erste Zollvereinbarungen mit ihren Handelspartnern veröffentlichen werden. Während eines Interviews mit dem US-Fernsehsender Fox News betonte Greer, dass die Bekanntgabe in Wochen und nicht in Monaten zu erwarten sei. Die neuen Abkommen sollen den Marktzugang für US-Exporte verbessern und gleichzeitig Zölle sowie Handelshemmnisse abbauen, mit dem Ziel, die wirtschaftliche Sicherheit der USA zu erhöhen. Aktuell gibt es jedoch keine offiziellen Verhandlungen mit China, was die geopolitische Situation zusätzlich kompliziert.
Die EU führt bereits Zollverhandlungen mit den USA, allerdings stellte EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis klar, dass man sich noch weit von einem abschließenden Abkommen entfernt befindet. Dombrovskis erklärte, dass noch viel Arbeit vor der EU liege, um konkrete Parameter und Kooperationsbereiche zur Vermeidung von Zöllen festzulegen.
Aktuelle Handelsstrategie der USA
Die US-Regierung unter Präsident Biden hat in den letzten Jahren verschiedene Rahmenvereinbarungen und Wirtschaftspartnerschaften, insbesondere mit asiatischen und lateinamerikanischen Ländern, ins Leben gerufen. Die Handelsagenda für 2023 fokussiert sich nicht auf neue Freihandelsabkommen, sondern vielmehr auf die Stärkung von Lieferketten, die Förderung einer starken Mittelschicht sowie die Beseitigung von Ungleichheiten. Zudem sollen Anreize für Klima- und Umweltschutzmaßnahmen gesetzt werden. [GTAI] berichtet, dass die Biden-Administration alternative Partnerschaftsabkommen mit gleichgesinnten Ländern anstrebt.
Ein Beispiel hierfür ist das Strategische Rahmenwerk für den Indo-Pazifik (IPEF), das Teil der US-Bemühungen ist, dem wachsenden Einfluss Chinas entgegenzuwirken. IPEF ist kein klassisches Freihandelsabkommen, sondern eine Initiative zur Aushandlung von Standards und Regeln in Bereichen wie Handel, Lieferketten und saubere Energie. Partnerländer sind unter anderem Japan, Indien und Südkorea.
Regionale Abkommen und Initiativen
Ebenfalls von Bedeutung ist die Amerikanische Partnerschaft für wirtschaftlichen Wohlstand (APEP), die im Sommer 2022 gegründet wurde und darauf abzielt, den Wohlstand in der Region zu fördern und soziale Ungleichheiten abzubauen. Die Partnerschaft umfasst Länder wie Kanada, Chile und Mexiko, wobei Brasilien die Möglichkeit hat, beizutreten. APEP konzentriert sich auf die Integration innerhalb der Region und die Zusammenarbeit in verschiedenen handelserheblichen Bereichen, darunter Zoll- und Handelsvereinfachungen sowie die Bekämpfung nichttarifärer Hemmnisse.
Zusätzlich haben die USA und Taiwan im August 2022 die „U.S.-Taiwan 21st Century Trade Initiative“ ins Leben gerufen, um ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken. Das erste Handelsabkommen im Rahmen dieser Initiative wurde am 1. Juni 2023 unterzeichnet und umfasst Aspekte wie Zollverwaltung, regulatorische Praktiken sowie die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen.
Die kommenden Zollvereinbarungen und die strategischen Handelsinitiativen verdeutlichen die Bemühungen der USA, ihre wirtschaftlichen Beziehungen sowohl regional als auch international neu zu gestalten, um sich den unterschiedlichen Herausforderungen in der globalen Handelslandschaft zu stellen.
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Ort | Vienna, Österreich |
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